Steht Marvin Ducksch rechtzeitig zur Verfügung für den Re-Start? Werder hofft auf einen Leipzig-Einsatz des Mannes, der weiterhin für Scorerpunkte en masse steht.
Reicht es für einen Leipzig-Einsatz?
Wenn der SV Werder Bremen am Mittwochnachmittag in die Woche vor dem Auswärtsspiel am Sonntag (15.30 Uhr) bei RB Leipzig startet, verbleiben vier Einheiten für die Wiedereingliederung von Marvin Ducksch ins Mannschaftstraining.
Nach einem Eingriff an der Schilddrüse hat der Angreifer seit dem Jahresauftakt am Osterdeich lediglich ein individuelles Programm absolviert. Die 2:3-Testspielniederlage gegen Twente Enschede verfolgte er am Sonntag in Zivil.
Werder-Coach Ole Werner hofft jedenfalls auf eine pünktliche Rückkehr des 30-Jährigen vor dem Re-Start in der Bundesliga, wie er nach der Partie erklärte: „Wie immer bei so etwas gibt es dafür keine hundertprozentige Wahrscheinlichkeit. Aber es sieht zumindest so aus, als würden wir nicht lange auf ihn warten müssen.“ Die Signale vom Spieler fielen auch am Dienstag positiv aus.
Ducksch: Hinter Kane, gleichauf mit Guirassy
Welche Bedeutung Ducksch für den Klub darstellt, ist Jahr für Jahr insbesondere an der Anzahl seiner Scorerpunkten ablesbar: Seit Werders Aufstieg 2022 kommt er auf insgesamt 54 Scorerpunkte (28 Tore, 26 Vorlagen) – im selben Zeitraum weist nur Harry Kane (69) mehr auf, Serhou Guirassy liegt gleichauf (54).
Gerade in Sachen Vorlagen war das Jahr 2024 ein gelungenes für Ducksch: Sieben sind es jetzt schon wieder, elf waren es in der gesamten Vorsaison – in den vergangenen zwölf Monaten indes rangiert der Bremer Assistkönig gemeinsam mit Florian Wirtz (je 12 Vorlagen) auf Platz vier hinter Kane (14), Alejandro Grimaldo (13) und Omar Marmoush (13).
Seinen Wert belegen zusätzlich vier Bundesliga-Treffer und zwei spielentscheidende Scorerpunkte im DFB-Pokal: Ducksch traf zum 1:0-Sieg in Paderborn und bereitete den Last-minute-Treffer beim 1:0 im Achtelfinale gegen Darmstadt vor. Dazu kam eine Vorlage in Runde 1 in Cottbus. Der kicker stufte den Bremer nach halbjähriger Ranglisten-Absenz wie schon in der Rückrunde 2022/23 und der Hinrunde 2023/24 erneut in der „Nationalen Klasse“ ein.
Niemeyer: „Die Zahlen sprechen einfach für sich“
„Oft ist es ja so, dass die Wichtigkeit von Spielern ohne viele Scorerpunkte erklärt werden muss – was sie alles für eine Mannschaft einbringen“, sagt Leiter Profifußball Peter Niemeyer: „Bei Marvin braucht man das nicht, die Zahlen sprechen einfach für sich.“
Dass von allen Bundesliga-Stürmern (mit mindestens 50 Prozent der möglichen Einsatzzeiten) nur Shuto Machino, Kane und Andrej Kramaric weniger Zweikämpfe führen als der Bremer, ist den handelnden Personen am Osterdeich zwar genauso bewusst – doch dafür bringt Ducksch Ideen, fußballerische Intelligenz und eine Cleverness ein, die vieles aufwiegt, mindestens. Künstlerschutz sozusagen.
„Er versteht es, sich in Räume fallen zu lassen, sich dort anzubieten und reinzulaufen, die sonst keiner sieht“, so Niemeyer: „Das ist eine Qualität.“