Die im Januar beginnende Transferperiode dürfte auch am VfB Stuttgart nicht spurlos vorbeiziehen. Jetzt wird der Vizemeister mit dem früheren Heidenheimer Jan-Niklas Beste in Verbindung gebracht.
Stuttgart und die Personalplanungen im Januar
Als Fabian Wohlgemuth vor ein paar Tagen eine erste Bilanz nach absolvierter Halbserie zog, wollte sich Stuttgarts Sportvorstand nicht in die Karten blicken lassen. „Mögliche Aktivitäten auf dem Transfermarkt werden wir im Team mit Vorstandschef Alex Wehrle, Sportdirektor Christian Genter, Scout Thomas Henning, Trainer Sebastian Hoeneß und mir final besprechen und dann gegebenenfalls unmittelbar zur Tat schreiten“, so der 45-Jährige unverbindlich. „Es bleibt das berühmte Abwägungsspiel: Der Nutzen muss den finanziellen Aufwand rechtfertigen. Aber das, was uns wirklich hilft und voranbringen kann, werden wir angehen.“
Dass man nach einer Spielzeit mit Höhen und Tiefen Verstärkung gut gebrauchen könnte, steht hinter verschlossenen Türen längst fest. Im Angriff hoffte man zwar auf Entspannung, nachdem Deniz Undav und Jamie Leweling (beide Muskelfaserriss im linken hinteren Oberschenkel) zum Start in die Vorbereitung auf die Restsaison zurückkehren werden.
Bruun Larsen kein Thema mehr
Jedoch muss jetzt Justin Diehl ebenfalls mit einer schwereren Oberschenkelblessur länger pausieren. Nachdem Fabian Rieder und Chris Führich zu oft schwankende Leistungen zeigten, Ermedin Demirovic im Sturmzentrum alleine zu oft auf verlorenem Posten stand, El Bilal Touré (Mittelfußbruch samt Operation) noch Monate ausfallen wird und man aus gerade gemachter Erfahrung nie vor Verletzungspech sicher sein kann, herrscht unverkennbar ein gewisser Notstand. Auch wenn Trainer Sebastian Hoeneß nicht müde wird, seine Rest-Offensive, in der Nick Woltemade zuletzt Pluspunkte gesammelt hat, für ihre Trefferquote zu loben.
Angesichts besagter Engpässe im Angriff hatte man sich vor ein paar Wochen Gedanken über Hoffenheims Jacob Bruun Larsen gemacht, diese aber wieder ad acta gelegt. Jetzt taucht ein anderer linker Flügelmann auf der Liste möglicher Kandidaten auf: Jan-Niklas Beste. Der frühere Heidenheimer, der im Sommer zu Benfica Lissabon gewechselt war, ist jetzt plötzlich wieder auf dem Markt und interessant. Neben RB Leipzig wird der Name des für seine Standards gefürchteten Nationalspielers auch beim VfB diskutiert. Zumal eine Leihvereinbarung im Raum steht, was optimal in die Planspiele des Vizemeisters passen würde. Allerdings sollen auch Klubs aus der englischen Premier League ein Auge auf den Mann mit dem unverkennbaren Bart geworfen haben.
Was passiert mit Krätzig?
Ungeachtet dessen stellt sich bei den Stuttgartern auch in der Abwehr angesichts diverser Unsicherheiten die Frage, ob ein weiterer erfahrener Innenverteidiger benötigt würde. Sommer-Neuzugang Adeem Al-Dakhil erwies sich bisher körperlich, Talent Anrie Chase sportlich nicht gerade als Stabilitätsfaktor auf kurze Sicht. Auch hier würde man eine Leihe samt Kaufoption bevorzugen, um den beiden nicht den Weg zu verbauen.
Die Leihe von Frans Krätzig steht dagegen auf dem Prüfstand. Der Bayern-Profi konnte die Erwartungen nicht erfüllen und fand keinen Weg zu einem fixen Platz in den Spieltagskadern der Schwaben. Ein Abschied des 21-jährigen Linksverteidigers ist Thema, das letzte Wort aber nicht gesprochen. Käme es zu einer Trennung, würde der VfB gerne vorzeitig bei Max Finkgräfe zugreifen, der spätestens im Sommer kommen soll.