Das letzte Gladbacher Tor des Jahres 2024 ging auf sein Konto. Auch ansonsten ließ Alassane Plea aufhorchen, unter anderem mit einer ganz neuen Qualität.
Selbst Gladbachs Trainer Seoane ist beeindruckt
Natürlich ist die – wenn auch kurze – Pause zum Jahreswechsel willkommen, auch bei Borussia Mönchengladbach. Aber irgendwie machte die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane kurz vor Weihnachten den Eindruck, als wolle sie am liebsten weiterspielen und den Flow nutzen.
Die Momentaufnahme zeigt: Die Borussia ist den internationalen Plätzen viel näher als der Abstiegszone. Dort war es auf der Zielgeraden der Vorsaison sogar noch einmal brenzlig geworden, auch der Start in die neue Saison verlief nicht gerade verheißungsvoll. Es gab bereits Zweifel an Trainer Seoane, doch der Schweizer hat die Ergebniskrise eindrucksvoll gemeistert.
Rund um den Jahreswechsel stehen die Fohlen mal wieder sehr positiv da: In den jüngsten neun Bundesligaspielen gab es nur eine Niederlage, das 1:3 in Freiburg, dazu fünf Siege und drei Unentschieden. „Über diese Entwicklung“, resümiert Seoane, „sind wir sehr positiv gestimmt. Auch wenn natürlich individuell und auch als Mannschaft noch Potenzial vorhanden ist.“
Gegen Stöger durchgesetzt
Potenzial? Nicht all das zeigen, was man drauf hat? Auch Alassane Plea fällt häufig in diese Kategorie der Spieler, bei denen man vermutet, es wäre noch deutlich mehr möglich, wenn sie so richtig ernst machen würden. Aber zum Gladbacher Aufschwung hat der Franzose ganz gehörig beigetragen mit einer starken Schlussphase im Jahr 2024.
Vor zwei Jahren schien sich schon der Abschied des vielseitigen Offensivmannes vom Niederrhein anzudeuten, nach einer ziemlich enttäuschenden Saison und nur zwei Toren. Dann aber verlängerte er seinen Vertrag, der bis 2025 datiert war, wegen einer darin enthaltenen Einsatzklausel aber nun bis 2026 läuft, der kicker berichtete exklusiv.
Zu Saisonbeginn lief es für Plea etwas schleppend, da setzte Seoane vor allem auf ein Jobsharing mit Kevin Stöger, aber die Abstimmung zwischen den beiden Mittelfeld-Strategen war nicht ideal. Plea setzte sich durch, ist momentan unangefochten im zentralen offensiven Mittelfeld, aktuell steht er bei sechs Saisontoren und drei Assists.
In die Kategorie „Besonders sehenswert“ fällt dabei zum Beispiel der letzte Gladbacher Treffer des Jahres 2024, den Plea mit einer grandiosen Aktion nach Vorarbeit von Robin Hack erzielte. Aber nicht nur mit diesem Treffer beeindruckte der 31-Jährige beim Jahresabschluss, dem 2:1 gegen Hoffenheim, sondern auch mit einer Qualität, die zuvor von ihm nicht immer zu besichtigen war.
„Es ist bemerkenswert“
„Es ist bemerkenswert, dass er im Moment keinen Weg scheut, um der Mannschaft weiterzuhelfen“, lobt Trainer Seoane, der offenbar selbst vom Engagement des Franzosen begeistert und überrascht war, weil der immer wieder hinten aushalf und keinen Meter scheute.
„Es war klasse zu sehen, wie viel Spaß er hatte, die Mannschaft zu unterstützen und auch nach hinten mitzuarbeiten. Das war herausragend“, lobte der Gladbacher Trainer.
Alte Klasse des Franzosen also am Ball, in der gegnerischen Hälfte und beim Abschluss, neue Qualität bei der Arbeit nach hinten: Das ist ein ganz starkes Gesamtpaket.
Spannend also, ob Plea dieses Niveau halten kann, das gilt aber natürlich für die gesamte Gladbacher Mannschaft, auf die gleich zu Beginn 2025 ein paar sehr diffizile Aufgaben warten.
Am 2. Januar nimmt Borussia das Training wieder auf, danach geht es nacheinander gegen die Bayern, gegen Wolfsburg und Leverkusen.