Zesiger zieht mit Lahm gleich: „Träumen kann man immer“ 

 

Der FC Augsburg pirscht sich langsam oben heran. Winter-Zugang Cedric Zesiger hat daran seinen Anteil.

Augsburgs Zu-null-Serie geht weiter

Nach Auskunft der Augsburger Spieler hält Finn Dahmen zwar gerade alles, was es zu halten gibt, hat seinen Vereinsrekord aber immer noch nicht gebührend gefeiert. Nach wie vor warten Elvis Rexhbecaj und Co. auf ein Dankeschön des Keepers, der inzwischen seit 524 Minuten in der Bundesliga ohne Gegentor ist.

Es bleibt ein irrer Lauf, den der FCA seit dem Jahreswechsel hinlegt. Neun Spiele am Stück ist die Mannschaft von Trainer Jess Thorup inzwischen unbesiegt, fünfmal hielt sie zuletzt die defensive Null. Vom Klassenkampf muss keiner mehr reden, stattdessen darf inzwischen nach oben geschielt werden, immerhin sind die Augsburger nach dem 1:0-Sieg in Dortmund nun punktgleich mit dem BVB. Was natürlich ein katastrophales Urteil für die Borussen ist, aber umso bemerkenswerter für den FCA.

„Wenn es so weiterläuft, dann geht der Blick sicher nach oben“, meint Winter-Neuzugang Cedric Zesiger, der auf einer kaum mal gesehenen Gegentorlos-Wolke schwebt. Im Januar vom VfL Wolfsburg ausgeliehen, hat der Schweizer Innenverteidiger im Augsburger Trikot noch keinen einzigen Treffer hinnehmen müssen, wobei er am 19. Spieltag (2:1 gegen Heidenheim) aufgrund einer Gelbsperre und am 20. Spieltag (1:1 bei St. Pauli) wegen Oberschenkelproblemen aussetzen musste. „Besser hätte ich es mir nicht vorstellen können“, sagt er.

Viel besser ist es in der langen Bundesliga-Geschichte auch noch gar nicht vorgekommen. Mit dem nun siebten Zu-null-Spiel zog Zesiger mit Philipp Lahm gleich, dem dieses Kunststück in der Saison 2003/04 beim VfB Stuttgart gelang. In ebenjener Spielzeit blieb Jurica Vranjes, damals frisch verpflichtet von Bayer Leverkusen, sogar achtmal in Folge ohne Gegentor – bis heute der Bestwert.

„Wenn wir das jedes Wochenende hinkriegen, dann ist was möglich.“ (Zesiger über Augsburgs Ambitionen)

„Es macht Spaß mit den Jungs“, versichert Zesiger, der in der Dreierkette ein grundsolides Gespann mit Kapitän Jeffrey Gouweleeuw und Youngster Chrislain Matsima bildet. „Es braucht natürlich nicht nur mich. Ich versuche, meinen Teil beizutragen. Im Moment klappt das unglaublich gut mit den Jungs zusammen.“

Für vier Millionen Euro kann der FCA Zesiger verpflichten

Keven Schlotterbeck, im Sommer für 2,5 Millionen Euro verpflichtet und einer der torgefährlichsten Abwehrspieler der Liga, schmorrt wegen Zesiger inzwischen auf der Bank. „Ich weiß um meine Stärken mit meiner Größe in der Defensive“, erklärt der 1,94 Meter große Nationalspieler, der in Dortmund die eine oder andere Flanke entschärfte. „Heute hatte ich das Gefühl, dass ich einen Magneten am Kopf habe. Alles flog auf meinen Kopf.“ Ohne Erfolg – aus Dortmunder Sicht.

Mit einer derartigen Bilanz hat Zesiger seinen Platz vorerst sicher. Wie es im Sommer weitergeht, ist offen. Für vier Millionen Euro kann der FCA den 26-Jährigen fest vom VfL verpflichten. Erstmal heißt es nun weiter Punkte sammeln in Augsburg, wohin auch immer das noch führt. „Träumen kann man immer“, wagt Zesiger einen halbwegs forschen Ansatz. „Es geht alles über die Einstellung, über die harte Arbeit. Dafür steht der FCA. Wenn wir das jedes Wochenende hinkriegen, dann ist was möglich.“

 

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