Geht es nach Xabi Alonso, wird Bayer 04 nach dem Ausfall von Jeanuel Belocian im Winter einen neuen Innenverteidiger verpflichten. Leverkusens Trainer weiß zwar, dass dies kein einfaches Unterfangen ist, betont aber dennoch die Notwendigkeit.
Wunsch nach neuem Innenverteidiger
Ursprünglich sah sich Simon Rolfes vor einer entspannten Transferperiode. Außer dem bereits länger als Neuverpflichtung feststehenden Nachwuchsstürmer Alejo Sarco (18, Velez Sarsfield, ablösefrei) war kein Zugang im Wintertransferfenster zwingend vorgesehen. Einzig die Option, bei einem interessanten Spieler, der vielleicht im Sommer für Bayer 04 nicht mehr greifbar wäre, das Momentum zu nutzen, stand im Raum.
Ursprünglich war kein weiterer Winter-Zugang geplant
So hätte Leverkusens für den Sport zuständiger Geschäftsführer bestens damit leben können, wenn nach dem Deadline Day kein neuer fertiger Spieler den Weg nach Leverkusen gefunden hätte. Bot der flexibel aufgestellte Kader des deutschen Double-Gewinners doch auf allen Positionen Alternativen, so dass Xabi Alonso auf jegliche personelle Szenarien gut reagieren konnte.
Doch nachdem sich Jeanuel Belocian (19) beim 2:0-Testspielsieg gegen Rot-Weiß Oberhausen einen Kreuzbandriss zugezogen hat und damit in dieser Saison nicht mehr einsatzfähig sein wird, hat sich die Situation entscheidend geändert. Ist der junge Franzose doch einer von nur fünf Innenverteidigern im Kader, die zusammen mit dem als „Libero“ einsatzbaren Sechser Robert Andrich die drei Positionen der Dreierkette gerade so doppelt abdeckten.
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Belocians Ausfall hat den Blickwinkel verändert
Weil das Verletzungspech ausgerechnet auf der numerisch am schwächsten besetzen Position zuschlug, hat sich der Blickwinkel verändert. So lässt Trainer Xabi Alonso keine Zweifel daran aufkommen, dass er aufgrund Belocians Ausfall Handlungsbedarf auf dem Transfermarkt sieht.
„Wir müssen checken, welche Möglichkeiten wir haben, uns zu verbessern“, erklärt der Trainer, um dann erst einmal auf den Unglücksraben Belocian einzugehen, der im ersten Halbjahr der Saison bereits wegen einer Sprunggelenkverletzung länger gefehlt hatte: „Für Jeanuel ist es sehr schade. Er hätte in der zweiten Saisonhälfte die Chance gehabt zu zeigen, was für ein guter Spieler er ist.“
„Wir müssen offen dafür sein, den Kader zu verstärken.“ (Xabi Alonso)
Möchte Xabi Alonso auf eine ausschließlich mit Innenverteidiger-Typen besetzte Viererkette setzen, darf keiner aus dem Quartett mehr ausfallen. Und da der Trainer diese Variante, die auch am Freitag beim Topspiel in Dortmund (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) eine Option sein könnte, durchaus gerne wählt, macht dies die Notwendigkeit eines neuen Innenverteidigers noch deutlicher.
In Topspielen setzt Xabi Alonso gerne sogar auf vier Innenverteidiger
Griff Xabi Alonso doch auf diese Variante in dieser Saison bevorzugt in den Topspielen zurück. Und das mit Erfolg: So blieb Bayer gegen den VfB Stuttgart (0:0) sowie bei den 1:0-Erfolgen im DFB-Pokal in München und der Champions League gegen Inter Mailand ohne Gegentreffer und stand defensiv extrem stabil. Und die Zahl der Spiele gegen Top-Teams könnte im zweiten Halbjahr der Saison nochmal deutlich höher liegen. Dürfte doch in der K.-o.-Runde der Champions League sowie im DFB-Pokal, in dem Leverkusen im Viertelfinale zuhause Zweitligist Köln empfängt (5. Februar), doch noch das eine oder andere große Spiel hinzukommen.
Dass es nicht einfach wird , einen qualitativ hochwertigen zentralen Abwehrspieler im Wintertransferfenster zu finden, den sein jetziger Klub abgeben würde und der zugleich zu wirtschaftlich vertretbaren Konditionen zu haben wäre, ist dem 42-Jährgen allerdings auch bewusst. Der Neue – falls Bayer einen passenden Kandidaten herausfiltern kann – wird nicht im Handumdrehen zu verpflichten sein. Also sagt Xabi Alonso zu dem Thema neuer Abwehrspieler: „Gerade ist es für mich der Moment zu warten, aber wir machen die Tür für einen Zugang nicht zu.“
