Woltemade streut Salz in die Wunde 

 

Wieder kann Stuttgart nicht gewinnen. Wieder zeigen die Schwaben eine über weite Strecken schwache Leistung. Wieder hält man sich nach dem 2:2 in Kiel an einer Phase ordentlichen Wirkens fest. Nicht alle. Nick Woltemade streut Salz in die Wunde und übt offen Kritik.

Stuttgart verliert den Anschluss

Angenommen Frankfurt siegt am heutigen Nachmittag gegen Union Berlin, womit man in Stuttgart rechnet, dann verschlechtert sich die Situation der Schwaben weiter. Der Vizemeister würde acht Zähler Rückstand auf die Tabellendritte Eintracht und sieben Zähler auf Mainz ausweisen. Kaum vorstellbar, wie der VfB, dessen Inkonstanz sich durch die gesamte Saison zieht, diesen Rückstand aufholen soll. Eine erneute Teilnahme an der Champions League rückt unter diesen Umständen in weiter Ferne.

Karazor bleibt optimistisch

Die öffentlich geäußerte Stimmungslage im Team ist gemischt wie eine Packung Smarties. Während Atakan Karazor noch immer daran glaubt, den Sprung unter die Top-Klubs zu schaffen, sieht Nick Woltemade den Stand in Stuttgart realistischer. Für dessen Kapitän ist eigentlich noch nicht viel passiert. „Es sind noch neun Spiele. In diesen neun Spielen ist noch vieles möglich nach oben“, sagt Karazor. „Unser Ziel bleibt bestehen: Wir wollen da oben mitspielen. Wir haben das Zeug dazu. Dazu müssen wir wieder zu unserer alten Stärke finden.“

Eine Suche, die schon länger anhält und nicht weniger lang erfolglos geblieben ist. Zu lang, wenn es nach Woltemade geht. „Keine Intensität, keine Zweikampfführung. In der Form und mit der Intensität, wie wir gespielt haben, kannst du kein Bundesliga-Spiel angehen“, meint der enttäuschte Offensivmann vor allem mit Blick auf die erste Hälfte. „Wir kamen nicht in die Zweikämpfe, waren mit Ball ziemlich langsam, hatten zu wenig Tiefe. Das war einfach nicht gut genug.“ Und wurde auch zu Beginn des zweiten Durchgangs nicht besser. „Wir nehmen uns viel vor, kommen raus und alles läuft wieder gegen uns.“

Woltemade: „Sonst kannst du die Ziele eh nicht erreichen“

Mit dem 1:2 keine zehn Sekunden nach Wiederanpfiff und dem Platzverweis gegen Leonidas Stergiou in der 52. Minute. Als alles verloren schien, der VfB aber doch noch ein 2:2 herausholen konnte. „Vielleicht war die Rote Karte ein bisschen der Turnaround für uns“, sagt der U-21-Nationalspieler, in dessen Mannschaft sich offensichtlich plötzlich die Eingebung breitmachte: „Okay, jetzt müssen wir.“ Worüber man sich bei den Schwaben durchaus mal tiefergehend Gedanken machen müsste.

Der Fast-Zwei-Meter-Mann will sich mit keinerlei Illusionen abgeben. Vom Ziel Europa oder gar Champions League will er nicht reden. „Erstmal muss das Ziel sein, wieder Spiele zu gewinnen. Sonst brauchst du dir auch keine Ziele stecken, sonst kannst du die eh nicht erreichen“, meint Woltemade. „Wir sollten uns fokussieren, wieder Spiele zu gewinnen, um uns dann darüber Gedanken machen zu können.“

 

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