Wirtz-Verzicht: Warum die Verletzung von Kölns Martel Xabi Alonso Recht gibt 

 

Hat sich Xabi Alonso bei Leverkusens 0:0 in Wolfsburg verzockt, weil er Topstar Florian Wirtz eine Stunde lang schonte? Der Quervergleich zu Kölns Eric Martel spricht auch im Nachhinein gegen diese These.

Nach Kritik am Trainer nach Leverkusens 0:0 in Wolfsburg

Was hat Eric Martel mit Xabi Alonsos Auswahl der Startaufstellung  für die Bundesliga-Partie am vergangenen Samstag in Wolfsburg zu tun? Auf den ersten Blick natürlich nichts, kickt der deutsche U-21-Nationalspieler doch nicht für Bayer 04, sondern für den 1. FC Köln in der 2. Liga. Und dennoch spielt der Kölner Defensivspezialist eine erhellende Rolle, was die Diskussionen um den Verzicht des Leverkusener Trainers auf Topstar Florian Wirtz betrifft.

Die Maßnahme, den körperlich gestressten Topstar anfangs zu schonen und erst in der 60. Minute einzuwechseln, war Xabi Alonso nach der bis dahin offensiv spielerisch müden Vorstellung seiner Elf beim 0:0 in Wolfsburg vorgehalten worden. Angesichts des durch das Remis auf acht Punkte angestiegenen Rückstands auf den FC Bayern München lautete die These, der Baske habe mit dem Pokern auf Wirtzs Joker-Einsatz den Titel verzockt.

Der Trainer hatte daraufhin angedeutet, dass die Pause sogar von Wirtz selbst erwünscht gewesen war. „Ich möchte Flo immer auf dem Platz haben“, hatte der 43-Jährige betont, „aber man muss auch verstehen, dass er sich erholen möchte.“

Schon direkt nach dem Spiel hatte Xabi Alonso trotz der sportlichen Enttäuschung seine Entscheidung nicht als falsch eingeordnet. „Nach dem Spiel zu analysieren, ist sehr einfach. Aber es ist meine Arbeit vor dem Spiel Entscheidungen zu treffen“, hatte der Spanier seinen Verzicht auf den Ausnahmespieler eingeordnet, „ich bereue es nicht.“

Wirtz kann beim Gipfel spielen, Martel gegen die Verfolger nicht

Und dass dies keine Schutzbehauptung war, sondern der frühere Profi mit seiner Einschätzung wohl richtig lag, belegt eben das Beispiel von Eric Martel. Der Kölner hatte beim Pokal-Krimi in Leverkusen (3:2 n. V.) am Mittwoch vor Bayers Wolfsburg-Spiel wie Wirtz 120 Minuten auf dem Platz Vollgas gegeben. Der FC-Profi hatte dabei 16,5 Kilometer abgerissen – und dennoch beim Kölner 1:0-Sieg gegen Schalke 04 in der Startelf gestanden.

Doch trotz eines Tages mehr zum Erholen musste Martel zur Pause verletzt passen und fällt nach der Diagnose vom Montag jetzt voraussichtlich für die nächsten drei Spiele des FC in Magdeburg, gegen Düsseldorf sowie in Karlsruhe mit einer Muskelstrukturverletzung aus.

Ein Ausfall, der die Kölner nicht nur, aber besonders gegen zwei der vielen Verfolger hart trifft. Denn so wie Wirtz die Fähigkeit besitzt, jede noch so winzige Ritze in einem Deckungsverband dazu zu nutzen, um diesen aufzubrechen, stellt Martel den personifizierten Kitt in Kölns Defensive dar, egal ob er als Sechser oder bei Bedarf in der Dreierabwehrkette fungiert.

Xabi Alonsos Riesen-Rotation war eher zu hinterfragen

Martel stellt somit für FC-Trainer Gerhard Struber, wenn auch natürlich auf ganz andere Art und Weise, genauso einen Schlüsselspieler dar wie Wirtz für Xabi Alonso und Bayer 04. Mit dem Unterschied, dass Wirtz am Samstag gegen die Bayern spielen können wird – und Martel dem FC vorerst fehlt.

So gibt Martels Verletzung Xabi Alonso in Bezug auf Wirtz Recht. Ob der Spanier allerdings seine komplette Offensivabteilung in Wolfsburg hätte rausrotieren müssen, ist eine ganz andere Frage.

 

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