„Wir waren uns nicht zu schade, uns zu verletzen“ 

 

Der zweite Punktgewinn auswärts in dieser Saison kam so überraschend wie insgesamt verdient. Beim 2:2 in Frankfurt verkörperte Phillip Tietz die Augsburger Tugenden.

Tietz trifft vorne, fälscht hinten unglücklich ab

Das 2:2 bei Eintracht Frankfurt beendete für den FC Augsburg eine englische Woche, mit der sehr zufrieden sein darf. Arbeitssieg gegen Bochum (1:0), Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals nach Elfmeterschießen bei Zweitligist KSC, ein überraschender Punktgewinn bei der heimstarken Eintracht , die zuvor nur beim 3:3 gegen den FC Bayern Federn im Deutsche-Bank-Park gelassen hatte.

„Eine super englische Woche, ich bin extrem stolz auf die Mannschaft“, sagte Phillip Tietz, der mit seinem fünften Saisontor den Ausgleich erzielte, beim 2:2 aber unglücklich ins eigene Tor abfälschte. Mit einem Erfolgserlebnis im Gepäck nahm es der Stürmer mit Humor. „Doppelpack gemacht“, witzelte er, fragte aber vorsichtshalber nach: „Das war aber kein Eigentor, oder?“. Nein, den Treffer bekam Frankfurts Can Uzun gutgeschrieben.

Dennoch stand Tietz sinnbildlich für die Energieleistung des FCA, nur gut 60 Stunden nach dem Pokalfight in Karlsruhe. In der ersten Halbzeit zog er sich im Kopfballduell mit Rasmus Kristensen eine Verletzung am Hinterkopf zu, spielte mit Turban weiter. „Ich habe Glück gehabt, konnte weiter gut in die Kopfballduelle gehen“, schilderte er seine Blessur und fand:  „Wir waren uns nicht zu schade, uns zu verletzten.“

Labrovic hält den Punkt fest

Für den FCA und dessen Moral sprach nach einer niveauarmen ersten Halbzeit, dass er nach dem Rückstand zurückkam, die Partie durch die Tore von Tietz und Samuel Essende drehte, ehe doch der Ausgleich fiel. Die Kombination mit zwei Spitzen, bestehend aus Tietz und Essende, funktioniert, der Nationalstürmer der DR Kongo traf wie schon in Karlsruhe und bereichert das Offensivspiel.

Den Rest besorgte Nediljko Labrovic, der in der Nachspielzeit mit einer Parade gegen Jean-Matteo Bahoya das Unentschieden festhielt. Der Kroate kehrte nach seiner Pause im DFB-Pokal ins Tor zurück. Für den Keeper ist es völlig okay, dass Konkurrent Finn Dahmen im anderen Wettbewerb spielen darf, er genießt dafür in der Bundesliga unangefochten den Status der Nummer 1.

Trainer Jess Thorup gab dem Team zur Belohnung zwei Tage frei. „Es war ein Schritt in die richtige Richtung und ein verdienter Punktgewinn bei einem Top-Team.“ Das nächste kommt am Samstag nach Augsburg, wo der FC Double-Sieger Bayer Leverkusen empfangen wird. Zu Jahresbeginn verlor er erst in der Nachspielzeit mit 0:1. Gänzlich chancenlos ist die Thorup-Truppe also nicht.

 

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