Borussia Dortmund läuft dem eigenen Anspruch in der Bundesliga hinterher. Für den Fall, dass die Schwarz-Gelben den Einzug in die Königsklasse verpassen, sieht Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke den BVB gerüstet.
BVB-Geschäftsführer schließt DFL-Kandidatur nicht aus
Mit Spannung blickt der deutsche Profifußball auf den Sommer: Denn da wird unter anderem das Präsidium der Deutschen Fußball-Liga (DFL) neu gewählt. Eine der vielen Fragen in dem Zusammenhang: Macht Hans-Joachim Watzke in der Liga weiter?
Nach eigener Aussage hat sich der Erste Sprecher des DFL-Präsidiums und der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Liga diesbezüglich noch nicht entschieden – das erklärte er als Bühnengast auf der Spobis-Konferenz, die aktuell in Hamburg stattfindet. „Ich weiß es wirklich noch nicht“, sagte Watzke auch auf Nachfragen. Die einzige Personalsache, in der er sich bereits entschieden habe, sei das UEFA-Exekutivkomitee. „Weil das ein Fristenthema war“, erklärte der 65-Jährige. Bis 3. Februar musste die Kandidatur angemeldet werden, bereits im Dezember hatte das DFB-Präsidium Watzke erneut nominiert.
Mit Blick auf die DFL und den daraus resultierenden Posten als Erster Vize-Präsident des DFB sagte Watzke mit einem Schmunzeln: „Mit einer einzigen Entscheidung hast du den ganzen Kladderadatsch an der Backe.“ Dass er aus der Geschäftsführung von Borussia Dortmund ausscheiden wird, sieht Watzke nicht als Hindernis für eine mögliche weitere Kandidatur für DFL-Präsidium und Aufsichtsrat: „Wenn die DFL-Wahl ist, bin ich noch Vorsitzender der Geschäftsführung von Borussia Dortmund.“
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Ein zeitliches Problem sei das auch nicht. „Ich bin eh nicht der Urlaubstyp“, so Watzke. Die Frage sei vielmehr: „Willst du nach 20 Jahren nicht mal wieder frei sein? Nicht zeitlich, sondern ohne Rücksicht auf irgendwelche Ämter frei seine Meinung sagen zu können.“ In der Rolle in Liga und Verband müsse er sich immer Bremsen anlegen. Dies vielleicht irgendwann nicht mehr tun zu müssen, „das reizt mich. Frei zu sein hat etwas. Auf der anderen Seite war ich immer jemand, der gerne Verantwortung übernommen hat.“ Vor allem in der Befriedung des Konflikts von DFB und DFL sieht Watzke Verdienste: „Das Verhältnis zwischen DFL und DFB war vor drei Jahren ein einziges Desaster. Wir haben das harmonisiert und auch ab und an mal ein Spiel gewonnen.“
„Dann macht der BVB ein oder zwei Transfers, dann ist wieder alles im Lot. Wir haben ein, zwei Spieler, die schon sehr begehrt sind in Europa.“ (Hans-Joachim Watzke)
Selbiges soll auch künftig häufiger wieder für den BVB gelten: „Natürlich sind wir nicht zufrieden mit der jetzigen Situation, aber es ist noch nichts abgeschenkt.“ Doch wie sähe es eigentlich aus, würde sich sein Klub nicht für die enorm einträgliche UEFA-Champions-League qualifizieren? Könnte der BVB eine, vielleicht sogar zwei Jahre ohne Königsklasse überstehen? „Der BVB hält auch zwei Jahre aus. Dann macht der BVB ein oder zwei Transfers, dann ist wieder alles im Lot. Wir haben ein, zwei Spieler, die schon sehr begehrt sind in Europa“, verwies Watzke auf alternative Einnahmequellen, die dann aber natürlich wieder zulasten der sportlichen Qualität gingen.
Was aber explizit kein Neuland für die Borussia ist, siehe die Millionenverkäufe der vergangenen Jahre wie Jadon Sancho, Erling Haaland oder Jude Bellingham. „Der BVB lebt auch davon, jedes zweite Jahr einen großen Transfer zu machen“, unterstrich Watzke und betonte für den Fall einer Nicht-Qualifikation für die Champions League: „Wir werden das ohne Probleme überstehen, auch wenn die Teilnahme an der Champions League sehr wichtig ist.“