Warum es bei nur zwei Freiburger Winterabgängen blieb 

 

Kiliann Sildillia, Maximilian Philipp und Florent Muslija: Gleich drei Freiburger Profis standen mehr oder weniger nah vor einem Abschied im Winter, blieben aber allesamt doch im weiterhin recht üppigen SC-Kader. Aus unterschiedlichen Gründen.

Üppiger Kader: SC-Trainer Schuster gefällt’s

Schon Anfang Januar fixierten die SC-Verantwortlichen die ersten beiden Maßnahmen, um den seit Sommer mit 28 Mann für eine Saison ohne Europacup üppig besetzten Kader zu verschlanken. Die Eigengewächse Noah Weißhaupt (St. Pauli) und Kenneth Schmidt (Hannover 96) wurden zwecks Spielpraxis verliehen. Während sich Weißhaupt zuletzt in die Startelf der Hamburger gespielt hat, wartet Schmidt noch auf seine ersten Minuten in Hannover.

  • Last-Minute-Ärger und Transfers, die man machen muss: 18 Bundesligisten im Wechsel-Check (k+)

Darüber hinaus war noch bei weiteren Freiburger Profis ein Winterabschied ein Thema. Bei Maximilian Philipp war am Sonntag, dem vorletzten Tag der Transferperiode, ein Wechsel zu Union Berlin gar schon ausverhandelt – bis der Transfer auf der Zielgeraden doch noch platzte. In Berliner Kreisen ist von einem nicht bestandenen Medizincheck die Rede.

Für Philipp und Muslija hat sich der Konkurrenzkampf verschärft

Vom SC will sich niemand offiziell zur Sache äußern, große Verwunderung ist allerdings zu spüren, denn Fakt ist: Philipp stand zuletzt voll im Mannschaftstraining und in vier der fünf Partien im Jahr 2025 im Freiburger Spieltagskader, wurde dabei einmal beim 3:2 gegen Kiel eingewechselt. Der Offensivmann zählte auch noch am Samstag, beim 1:0 in Bochum, zum Aufgebot von Julian Schuster, bevor er zur Klärung der letzten Details nach Berlin reiste – und letztlich die nicht realisierte Rückkehr in seine Berliner Heimat hinnehmen musste.

Jetzt muss er weiter versuchen, sich mehr Spielanteile in der Freiburger Offensivabteilung zu erkämpfen, die durch den einzigen Winterzugang, Acht-Millionen-Euro-Mann Niklas Beste (Benfica Lissabon), für SC-Verhältnisse auch noch hochkarätig verstärkt wurde. Dadurch wird es auch für Florent Muslija noch schwieriger, der Ende November beim 3:1 gegen Gladbach letztmals im Spieltagsaufgebot stand und seit Wochen mit einer Sprunggelenksblessur fehlt. Diese aktuelle Einschränkung, verbunden mit der Annahme, der Philipp-Transfer werde über die Bühne gehen, veranlasste die SC-Verantwortlichen dazu, einen Winterabschied Muslijas nicht zu forcieren. So soll etwa Bochum Interesse am Nationalspieler Kosovos gehabt haben.

Trotz attraktiven Angebots: Warum der SC Matchwinner Sildillia nicht ziehen ließ

Philipp und Muslija hätte man nicht abgeben wollen, sondern nur einen Profi, jetzt zählen beide weiterhin zu einem Kader, der inklusive Beste 27 Mann umfasst. Auch Kiliann Sildillia ist weiterhin Teil der Belegschaft. Schon Anfang der vergangenen Woche war klar, dass der französische Verteidiger nicht zum VfL Wolfsburg wechseln wird, der sich gegen Sildillia und für die Verpflichtung des Dänen Mads Roerslev entschieden hat.

Doch auch danach war ein Abschied des Olympia-Silbermedaillengewinners noch nicht gänzlich vom Tisch. Nach kicker-Informationen gab es gegen Ende der Transferphase noch eine konkrete Anfrage aus der italienischen Serie A. Doch wegen der Ausfälle von Lukas Kübler (Gelbsperre) und Max Rosenfelder (Oberschenkelblessur) brauchte der SC Sildillia erstmals in dieser Saison rechts hinten in der Bundesliga-Startelf – in der der 1,86-Meter-Mann prompt zum Matchwinner beim 1:0 in Bochum avancierte.

In der kurzen Zeit bis Transferschluss danach wollten die Sport-Club-Verantwortlichen keinen Ersatz verpflichten, den sie nicht wie sonst auch in persönlichen Gesprächen, auch mit Trainer Schuster, kennenlernen konnten. Ein solches Vorgehen kurz vor oder am Deadline-Day hätte nicht der seit Jahren meist sehr erfolgreich praktizierten Freiburger Transferphilosophie entsprochen. Deshalb musste Sildillia trotz des auch für Freiburg finanziell interessanten Angebots aus Italien bleiben.

Trainer Schuster ist das ohnehin am liebsten. In den vergangenen Wochen hat er mehrmals betont, aus seiner Sicht keinen Profi mehr abgeben zu wollen. So ist es gekommen, jetzt muss er allerdings einen vor allem vorne weiter verschärften Konkurrenzkampf moderieren.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert