Eigentlich wollte man bei Öffnung des Transferfensters einen weiteren Innenverteidiger verpflichten. Jetzt scheint es so, als würde der VfB Stuttgart kurz vor Schließung des Marktes mit Anthony Rouault sogar einen Abwehrmann ziehen lassen. Ein Transfer, der auf den zweiten Blick absolut Sinn macht.
Stuttgart winken rund 15 Millionen Euro Ablöse
Wenn Fabian Wohlgemuth in der Fragerunde nach einem Spiel kurz angebunden ist, sollte man stets hellhörig werden. Nach dem ernüchternden 1:2 gegen Borussia Mönchengladbach blieb der Stuttgarter Sportvorstand auffällig wortkarg, als er auf mögliche Aktivitäten auf dem Transfermarkt angesprochen wurde. „Wir warten erst mal die Diagnose bei Ameen Al-Dakhil ab“, meinte der 45-Jährige mit Blick auf den belgischen Nationalverteidiger, der sich in der zweiten Hälfte mit Oberschenkelproblemen auswechseln ließ.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurde nichts über die Schwere der Verletzung publik gemacht. Auch die Frage, ob der Belgier am Dienstag gegen den FC Augsburg im Viertelfinale des DFB-Pokals wieder einsatzbereit sein wird, ist unbeantwortet. Darauf zu wetten, erscheint jedenfalls angesichts der Kürze der Zeit nicht gerade gewinnorientiert.
Dagegen zeichnet sich der Abschied von Anthony Rouault ab. Der Franzose ist bereits auf dem Weg nach Rennes, um in der größten Stadt der Bretagne den obligatorischen Medizincheck zu absolvieren.
Dass der VfB ausgerechnet jetzt noch einen Innenverteidiger abgibt, mag verwunderlich erscheinen. Allerdings nur auf den ersten Blick. Die Schwaben können Kasse machen. Rouault, den man nach seinem Leihjahr 2023/24 im vergangenen Sommer fest für rund 3,1 Millionen Euro vom FC Toulouse ablöste, ist Rennes eine stattliche Ablöse im zweistelligen Bereich wert. Im Raum steht eine Ablöse von rund 15 Millionen Euro. Ein satter Gewinn für den VfB, der nach dem Ausscheiden aus der Königsklasse zudem die Chance sieht, den großen Kader etwas zurückzubauen.
Vier Innenverteidiger stehen noch zur Verfügung
Für die nunmehr verbliebene Doppelbelastung aus Bundesliga und Pokal muss das vorhandene Personal reichen. Mit Jeff Chabot, Al-Dakhil sowie Anrie Chase und Ramon Hendriks, der in der Innenverteidigung beheimatet ist, auch wenn er zuletzt hauptsächlich außen verteidigte, stehen vier Innenverteidiger zur Verfügung.
Außerdem arbeiten die Stuttgarter im Hintergrund an einer weiteren Leihe bis zum Sommer. Sofern der Transfer Rouaults, dessen Weiterentwicklung zu einem Topabwehrmann in den Augen aller Verantwortlichen nicht gesichert erscheint, auch wirklich finalisiert wird.