Immer mehr Minuten für Lukas Nmecha beim VfL Wolfsburg: Wie der Stürmer über die nächsten Schritte denkt – und seinen auslaufenden Vertrag.
Der Plan des VfL-Angreifers
Und plötzlich war da nur noch BVB-Keeper Gregor Kobel vor ihm – gerade mal vier Minuten nach seiner Einwechslung zur Halbzeit, die ja nur deshalb derart früh vorgenommen wurde, weil der VfL Wolfsburg zu diesem Zeitpunkt bereits mit 0:3 zurücklag: Emre Can spielte vergeblich auf Abseits, Ridle Baku steckte auf Lukas Nmecha durch. „Ich dachte, dass ich im Abseits stehe“, berichtete der Angreifer, „trotzdem muss ich den natürlich machen.“
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Stattdessen verhinderte Kobel einen frühen Wolfsburger Anschlusstreffer in Hälfte zwei, der möglicherweise eine noch folgenreichere Wirkung bei den Dortmundern erzielt hätte, die anschließend ja ohnehin noch stark zu schwächeln begannen. Die Frage „Was wäre gewesen, wenn?“ blieb somit unbeantwortet an diesem Sonntagabend.
„Sehr ärgerlich, aber man kann es jetzt nicht mehr ändern“, befand Nmecha. Andererseits stellte der VfL-Profi auch dem Dortmunder Torwart für seine Rettungstat ein Lob aus: „Ich habe zu viel nachgedacht – aber er hat das auch gut gemacht, indem er sich nicht zu einer Ecke gestellt hat.“
Nmecha: „Die Trainer passen auf mich auf“
Für den 26-Jährigen bedeutete sein 45-minütiger Einsatz bei der 1:3-Niederlage trotz allem einen nächsten Schritt auf dem langen Weg zurück zu alter Stärke. Seinem Bundesliga-Comeback nach langwieriger Oberschenkelverletzung Anfang November folgte nun die fünfte und vorerst längste Einwechslung. „Ich habe mich bei dem Trainer und dem Trainerteam bedankt“, sagte der Stürmer: „Die passen wirklich auf mich auf im Moment: Mal 20 Minuten Spielzeit, mal 10 Minuten, diesmal war es wieder länger.“
Körperlich fühle er sich gut, die alten Verletzungen bereiten keine Beschwerden mehr, und auch gegen den BVB, so sein Eindruck, „war ich in vielen Situationen gefährlich – aber dieses fehlende Tor macht dann eben einen Riesenunterschied“.
Eine Sache der Spielpraxis, das weiß er selbst: „Ein paar Prozent fehlen noch.“ Was einen Startelfeinsatz schon in den nächsten Partien im Januar jedoch keineswegs ausschließt, findet Nmecha: „Auf jeden Fall ist die Startelf mein Ziel. Wir haben jetzt eine kleine Vorbereitung, wo sich alle bewähren können. Und ich werde alles geben, um dann dabei zu sein.“
Schindzielorz über Nmecha-Vertrag: „Den Rest werden wir später sehen“
Der Angreifer spielt im neuen Jahr dann ja auch um seine persönliche Zukunft, der Vertrag beim VfL läuft zum Saisonende aus. Sportdirektor Sebastian Schindzielorz sagte am Sonntag, es sei „jetzt nicht die Zeit“ für dieses Thema und etwaige Gespräche in der Winterpause: „Wichtig war für uns und auch für Lukas, dass er Vertrauen schöpft in seinen Körper. Dass er jetzt wieder über mehr Spielzeit stattgefunden hat. Und den Rest werden wir später sehen.“
Wie der Spieler selbst aktuell über seine Vertragskonstellation denkt? „Ich habe im Moment keine Meinung dazu“, erklärte Nmecha: „Ich möchte erstmal komplett fit werden, damit ich auch mein Bestes zeigen kann – und dann kann man auch eine Entscheidung treffen.“ Er sei „im Moment zufrieden“ beim VfL, ließ Nmecha zwar wissen, „aber im Fußball geht es schnell, man weiß nie.“
Nmechas Wunsch: „Endlich meine Qualitäten zeigen“
Was er hingegen sicher weiß, ist, dass er angesichts seines enormen Verletzungspechs in Wolfsburg (Knöchelbruch im Dezember 2021, Patellasehnenanriss im November 2022) sich nun umso mehr beweisen will. „Mein größter Wunsch für 2025 ist Gesundheit – und endlich meine Qualitäten zeigen zu können. Denn ich habe wirklich das Gefühl, dass mich meine Verletzungen oft sehr gebremst haben. Das ist jetzt vorbei. Es geht bergauf.“