Stürmersuche? Heckings Fundstücke in den eigenen Reihen 

 

Der flotte Hattrick von Myron Boadu überstrahlte am Wochenende natürlich alles beim VfL Bochum. Unter Trainer Dieter Hecking blühen aber auch andere Offensivkräfte auf.

Bochum dank Boadu und Co. im Aufwind

Nicht erst seit heute sucht der VfL Bochum Verstärkung für die Offensive, verkündet wurde bisher noch kein Zugang. Dabei sind die Suchkriterien schon geändert worden, Bundesliga-Erfahrung ist nicht länger unbedingte Voraussetzung.

Es spricht für Dieter Hecking, dass er sich nach außen so gut wie gar nicht zur Thematik äußert und in Sachen Transfers keinen Druck macht. Er weiß um die bescheidenen finanziellen Mittel und drängt daher nicht lautstark darauf, endlich auf dem Transfermarkt aktiv aktiv zu werden, wie nahezu alle Konkurrenten im Abstiegskampf.

Gewiss, Geld wäre noch vorhanden, erst recht nach dem Abschied einiger Spieler, die nicht mehr gebraucht und von der Gehaltsliste gestrichen wurden. Das gilt zum Beispiel für den unlängst verabschiedeten Moritz-Broni Kwarteng, ebenso für die aussortierten Aliou Baldé und Agon Elezi. Zeitnah wird ja Torhüter Manuel Riemann ebenfalls den VfL verlassen, auch hier werden Gelder frei.

Sehr willkommen aber für Bochums Führung, dass Hecking vor allem in den eigenen Reihen sucht und auch schon einige Offensivkräfte gefunden hat, die unter ihm sichtlich aufblühen. Heckings Fundstücke, Myron Boadu ist das beste Beispiel: Nach heftiger Kritik und einer Aussprache mit dem erfahrenen Coach fand der Niederländer in die Spur, was sich in Form seiner drei Treffer am Wochenende beim 3:3 gegen Leipzig ausdrückte.

Holtmann unter Hecking wieder gefragt

Getroffen haben jüngst auch Philipp Hofmann und Moritz Broschinski, fleißige Arbeiter, wahrlich keine Torjäger, aber auch ihnen schenkt Hecking das Vertrauen und trifft offenbar den richtigen Ton, um auch Spieler in die Spur zu bringen, die ein bisschen durchhängen.

Das gilt übrigens auch für Gerrit Holtmann, der zu Saisonbeginn überhaupt keine Rolle spielte und eigentlich gehen sollte. Interimstrainer Markus Feldhoff setzte erstmals auf den pfeilschnellen Außenstürmer, bei Hecking kommt der sensible Angreifer regelmäßig zum Zuge.

Gegen Leipzig brachte Hecking den Top-Sprinter als Joker, und gleich nach seiner Einwechslung zündete Holtmann, als er einen schlampigen Pass von Leipzig Keeper Peter Gulacsi erlief und den eminent wichtigen Anschlusstreffer zum 1:3 einfädelte.

Transfers nicht völlig ausgeschlossen

Auch hier brachte sich Holtmann wieder nachdrücklich in Erinnerung; ihm verleiht die Zusammenarbeit mit Hecking sichtlich Flügel. Gleich nach wenigen gemeinsamen Trainingstagen sprach Holtmann ja bereits von „Charisma und der besonderen Aura“ des erfahrenen Coaches. Er jedenfalls hat schon wiederholt Akzente gesetzt, nachdem eigentlich schon sein Abschied aus Bochum festzustehen schien.

Qualität also schlummert auch noch in den eigenen Reihen, nebenbei aber wird der Markt weiter intensiv beobachtet. „Natürlich gab es schon einige Gespräche, aber die richtige Tür ist noch nicht aufgegangen“, berichtet Hecking. „Wir machen nur etwas, wenn wir vollauf überzeugt sind. Aber wenn ich unsere aktuelle Mannschaft sehe, dann bleibe ich entspannt.“

Und wenn sich Spieler wie Boadu weiter so entwickeln, werden auch die Ruf nach Transfers immer leiser.

 

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