Neuzugang André Silva erhöht die Möglichkeiten im Angriff des SV Werder Bremen und braucht keine Eingewöhnungszeit – winkt bereits die Startelf?
Ähnliche Füllkrug-Rolle – Topp ist zurück
Gewisse Parallelen bestehen natürlich, allein was die Abschlussquote der beiden Mittelstürmer in den vergangenen Jahren anbelangt – und auch sonst weist Peter Niemeyer Vergleiche zwischen den Spielertypen Niclas Füllkrug und André Silva nicht komplett zurück.
Darüber hinaus hält sich Werders Leiter Profifußball jedoch lieber zurück, wenn es darum geht Schlussfolgerungen zu ziehen, dass es mit dem Neu-Bremer Silva als Zielspieler ja womöglich genauso gut funktionieren könnte wie mit dem Ex-Bremer Füllkrug. Insbesondere im Zusammenspiel mit Marvin Ducksch, der mit dem jetzigen Westham-Profi in jüngerer Vergangenheit ja eines der besten Sturmduos Deutschlands gebildet hatte.
Auch Niemeyer habe seinerzeit zumindest mitbekommen, dass diese Konstellation am Osterdeich prächtig harmonierte: Hier der kopfball- und generell physisch starke Füllkrug als Fixpunkt, dort der um ihn herum spielende etwas filigranere, einen Schuss Verrücktheit versprechende Ducksch. Weitere Ähnlichkeiten zur aktuellen Situation bei Werder möge der ja erst seit dieser Saison amtierende 41-Jährige daher aber nicht ziehen.
Niemeyer über Silva: „Spieler, der sofort da ist“
Nachdem Füllkrug den Verein als Bundesliga-Torschützenkönig vor eineinhalb Jahren verließ, rückte zumeist Ducksch selbst ins Sturmzentrum vor. Nun gibt es mit Silva, der laut Niemeyer „sehr gut zu unserem Spielstil passt“, erstmals wieder einen Angreifer, der diese Rolle mit einer ähnlichen Qualität einzunehmen verspricht: „Er gibt Ole (Trainer Werner, d. Red.) einfach noch mal mehr Möglichkeiten, zu variieren.“
Das vermehrt auf Angriffe und Hereingaben über die Außenbahnen angelegte Bremer System dürfte dem Portugiesen – wie zu seiner Zeit bei Eintracht Frankfurt – nun also wieder besser liegen als jener auf Tempo und Tiefe basierende RB-Offensivfußball.
Und wenngleich Silva nicht mit sonderlich viel Spielpraxis aus Leipzig geliehen werden konnte, so hat Werder dennoch einen Profi bekommen, der direkt startklar wäre. „Er ist ein Spieler, der sofort da ist, weil er die Liga kennt und ein hohes Leistungsniveau mitbringt, das er in seiner Karriere schon mehrfach zeigen konnte“, so Niemeyer.
Die Sturm-Varianten mit Silva
Voraussetzungen, die bei einem Wintertransfer „immer besonders wichtig“ seien, betont der Bremer Profi-Chef: „Weil es nicht viel Zeit zur Eingewöhnung gibt, die Jungs gleich da sein müssen – und da glauben wir, dass André das kann.“ Nach seinem 38-minütigen Werder-Debüt zuletzt in München nun sogar erstmals schon von Beginn an – am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE beim kicker) im Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim?
Ein Startelfeinsatz würde jedenfalls wohl auch heißen, dass er an der Seite von Ducksch aufliefe. „Das kann eine Variante sein“, sagt Niemeyer über derlei Sturmduo-Gedanken. Es gebe „aber auch mehrere andere Varianten, die möglich“ seien. Ebenfalls denkbar erscheint, dass Ducksch als Teil eines Dreier-Angriffs auf den Flügel rückt.
Weitere Kandidaten für die andere Seite wären dann Romano Schmid, Marco Grüll und auch Justin Njinmah, der nahezu beschwerdefrei in die Trainingswoche gestartet ist. Und erstmals seit seinem im November erlittenen Syndesmoseriss stand dabei am Mittwoch auch Keke Topp wieder anteilig auf dem Platz. Einer, der etwaige Füllkrug-Parallelen übrigens schon länger kennt…