Es hat sich vielversprechend angelassen für Kevin Stöger bei Borussia Mönchengladbach. Doch der Stammplatz ist futsch. Und mit der Jokerrolle gibt es Probleme.
Gladbacher Sommerzugang nach gutem Start nur Reservist
Dass Kevin Stöger nicht erste Wahl sein würde in Freiburg, das war abzusehen. Die Zehnerposition hat Trainer Gerardo Seoane seit geraumer Zeit an Alassane Plea vergeben, der dieses Vertrauen vor allem in den Heimspielen mit Leistung und Scorerpunkten rechtfertigt. Dass Stöger aber auch nicht die erste Wahl bei den Einwechslungen ist, wenn ein Rückstand aufgeholt werden muss, das überrascht schon eher.
- Zur Tabelle
In Freiburg bei der 1:3-Niederlage am Samstag kamen erst Nathan Ngoumou für die linke Außenbahn und Stefan Lainer für die Rechtsverteidigerposition. Erst in der 78. Spielminute durfte dann auch Stöger ran – es war ein überschaubares Zeitfenster, um dem Spiel noch eine Wende verpassen zu können. Bis auf einen Eckball, den Philipp Sander per Direktabnahme fast zum 2:3-Anschlusstreffer in die Maschen gehämmert hätte, blieb Stöger ohne wirkungsvolle Aktionen. Man sieht ihm an, dass er will. Aber es wirkt, als ob er in seinem Bemühen ein bisschen zu viel zeigen will. Auf die richtige Balance kommt es an. Stöger muss sie in seiner Rolle als Einwechselspieler noch finden.
Stöger muss das Risiko besser dosieren
Mehr Einfachheit lautet der Ratschlag von Roland Virkus. „Es ist immer schwer, wenn du reinkommst und zurückliegst. Kevin versucht es dann immer mit großem Risiko. Manchmal spielt er dann mit zu viel Risiko“, sagte Borussias Sport-Geschäftsführer am Samstag. „Wenn er einfach spielt, ist er immens wichtig. Aber es ist ja auch schwierig, wenn du aus so einer Phase kommst. Du willst dich dann zeigen.“
Die Crux für Stöger: Als er zu Saisonbeginn Stammkraft war, fehlten die Ergebnisse. Der führungsstarke Österreicher erwies sich fußballerisch zwar als große Bereicherung und sammelte drei Assists an den ersten sechs Spieltagen. Aber in den Flow fand die Elf erst mit Plea auf der Zehn und mit Robin Hack links auf dem offensiven Flügel. Für Stöger war plötzlich kein Platz mehr in der Anfangsformation. Eine Situation, die der im Sommer verpflichtete Spielgestalter aus seiner Zeit in Bochum nicht kennt.
Virkus weiß, dass sich der Linksfuß in einer persönlich nicht ganz so einfachen Phase befindet. Und er macht Stöger Mut: „Da kommt Kevin schon durch. Er ist ein guter Fußballer und intelligent genug, daraus die Schlüsse zu ziehen.“