RB Leipzig muss mindestens sechs weitere Wochen auf Xaver Schlager verzichten. Die Knieverletzung des Österreichers ist deutlich schwerwiegender als ursprünglich angenommen.
Flüssigkeit im lädierten Knie
Dass Xaver Schlager zum Wochenstart – anders als die Last-Minute-Transfers Kosta Nedeljkovic und Tidiam Gomis – nicht auf dem Trainingsplatz von RB Leipzig erschien, durfte niemanden verwundern. Mit einer schnellen Rückkehr des Mittelfeldspielers aus Österreich, der sich zu Jahresbeginn im Testspiel gegen Banik Most am linken Knie verletzte, war angesichts der jüngsten Äußerungen der Verantwortlichen nicht zu rechnen. Am Mittwoch gab der Klub allerdings eine alarmierende Nachricht bekannt. Schlager wird mindestens weitere sechs Wochen ausfallen.
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Kompletter Neuaufbau nach „minimalem Eingriff“
Das im Mai operierte Kreuzband im linken Knie blieb bei dem Testspiel-Zweikampf zwar unbeschädigt, nicht aber die Struktur drumherum. Die von Österreichs Nationaltrainer Ralf Rangnick kürzlich geäußerte Diagnose, bei Schlager habe sich ein Knochenödem gebildet, bestätigte der Verein in der Meldung zwar nicht. Nach kicker-Informationen wurde allerdings bei einer Nachuntersuchung in der vergangenen Woche festgestellt, dass sich Flüssigkeit im lädierten Knie gebildet hatte. Deshalb musste sich der Mittelfeldspieler einem „minimalen Eingriff“ unterziehen, wie der Klub mitteilte.
Schlager soll nun komplett neu aufgebaut werden und „in den kommenden Wochen“ mit dem Lauftraining beginnen. Der 27-Jährige wird damit auch Österreichs Nationalteam in den Relegations-Play-Offs gegen Serbien am 20. und 23. März fehlen. Danach, so die Kalkulation des Vereins, soll Schlager RB-Trainer Marco Rose wieder zur Verfügung stehen.
Winter-Zugang auf der Sechs war kein Thema
Obwohl sich die Verzögerung bei Schlagers Genesung schon seit längerer Zeit abzeichnete, stand es für Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer nicht zur Diskussion, vor Schließung des Wintertransfers noch darauf zu reagieren. „Wir haben da fünf Spieler für zwei Positionen. Einen sechsten zu holen, halte ich für komplett falsch“, begründete er diesen Schritt. Aktuell sind Kevin Kampl, Arthur Vermeeren, Amadou Haidara und Nicolas Seiwald erste Anwärter auf die beiden Plätze auf der Doppelsechs.
Schlager war nach auskuriertem Kreuzbandriss und knapp siebenmonatiger Pause am 30. November beim 1:5 gegen seinen Ex-Verein VfL Wolfsburg zum Comeback gekommen, bestritt danach noch drei Bundesliga-Spiele und das DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Eintracht Frankfurt (3:0). Auch mit der Rückkehr des Leistungsträgers war bei Leipzigs Verantwortlichen die Hoffnung verknüpft, dass nach der unbefriedigenden Hinrunde der sportliche Turnaround gelingen würde. Den muss Rose nun ohne Schlager bewältigen.