Wenn der SC Freiburg beim FC St. Pauli spielt, trifft er auf mehrere Spieler, die in der Freiburger Fußballschule ausgebildet wurden. Seit diesem Winter gehört dazu auch Noah Weißhaupt, der an die Hamburger ausgeliehen wurde.
Beste vor Startelf-Debüt für die Freiburger?
„Ich rufe ihn noch zweimal an und schreibe ihm noch drei Nachrichten, wie er sich zu verhalten hat“, scherzte SC-Trainer Julian Schuster vor dem Wiedersehen mit Weißhaupt im Bundesliga-Auswärtsspiel in Hamburg am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker). „Spaß beiseite: Es ist genau das, was wir uns erhofft und auch vorgestellt hatten, dass Noah zum Spielen kommt.“ Trotzdem wünscht sich der SC-Coach, dass der 23-Jährige „nicht so positiv auffällt wie in den vergangenen Spielen“. Grundsätzlich sei es aber nicht selbstverständlich, dass sich der Linksaußen so schnell im neuen Verein zurechtgefunden habe.
„Wir wissen, was er für Qualitäten hat“, sagte Schuster über Weißhaupt. „Solche Zwischenschritte können genau die richtige Lösung sein.“ Er erinnerte an das Beispiel von Nico Schlotterbeck, der vom Sport-Club zwischenzeitlich an Union Berlin (Saison 2020/21) ausgeliehen war. „Der kam zurück und wurde Stammspieler – das Gleiche stellen wir uns auch bei Noah vor.“
Vom Bankdrücker zum Stammspieler
Nachdem er in Freiburg bis zur Winterpause nur drei Kurzeinsätze hatte, stand der Flügelspieler beim FC St. Pauli in allen sechs Spielen auf dem Platz war und gehörte zuletzt viermal in Folge zur Startelf, zuletzt zusammen mit Carlo Boukhalfa und Philipp Treu, die ebenfalls beim Sport-Club ausgebildet wurden. Der von Freiburg schon seit Saisonbeginn an die Hamburger ausgeliehene Robert Wagner fehlt schon seit November verletzungsbedingt.
In Freiburg hat es Weißhaupt bislang nicht geschafft, an Vincenzo Grifo vorbeizukommen. Seine Chance hatte er vor allem unter Trainer Christian Streich, wenn der auf eine Dreier-/Fünferkette gesetzt hat und der Youngster die defensivere Position auf der linken Seite übernommen hat.
Dreikampf auf den Flügeln
Jetzt ist mit Niklas Beste ein weiterer potenzieller Stammspieler dazu gekommen, der wiederum mit Grifo und auch Ritsu Doan auf der rechten Seite konkurriert. Der Winter-Neuzugang könnte in Hamburg erstmals in der Startelf stehen. „Er ist eine Option, um zu beginnen, und er hat eine Qualität, die unserem Spiel helfen kann“, sagte Schuster über den Linksfuß. Beim 1:0-Sieg des SC vergangenen Samstag gegen seinen Ex-Klub Heidenheim wurde Beste in den Schlussminuten eingewechselt.
Sollte er diesmal von Beginn an dabei sein, müssten wahrscheinlich Grifo oder Doan weichen, die gegen den FCH zu den besten SC-Spielern gehörten (beide kicker-Note 2). „Es kann sein, wenn einer ein gutes Spiel gemacht hat, dass er trotzdem nicht starten darf“, erklärte Schuster, „darauf müssen sich die Jungs einstellen.“ Das könne auch im taktischen Plan und der Ausrichtung auf den Gegner begründet sein. Der SC-Coach betont ohnehin immer wieder die Breite und Ausgeglichenheit im Kader.
„Ein Hauen und Stechen“ um die Plätze hatte SC-Kapitän Christian Günter nach dem Sieg gegen Heidenheim und der Ankunft von Beste prophezeit. Noch vor einigen Jahren habe „genau diese Qualität in den entscheidenden Momenten ein bisschen gefehlt – die haben wir mittlerweile“, meinte Günter. Und das hat er auch schon selbst zu spüren bekommen, als er – zusammen mit Grifo – beim 1:2 gegen Bayern nur auf der Bank saß.
Kübler fehlt – Duo kehrt zurück
Der zu erwartende Konkurrenzkampf auf der Rechtsverteidigerposition zwischen Kiliann Sildillia und Lukas Kübler ist allerdings erst mal verschoben, da Kübler nach einem Infekt weiter ausfällt. Eine Alternative wäre auch wieder Max Rosenfelder, der seine muskulären Probleme überwunden hat. In der Offensive steht Michael Gregoritsch nach überstandenem Infekt wieder zur Verfügung.