Schuster: „Keine Selbstverständlichkeit“ 

 

Dreimal in Folge hat der SC Freiburg zuletzt gegen Top-Fünf-Teams gespielt und dreimal verloren. In den kommenden Wochen trifft der Sport-Club nun auf Mannschaften, die bis auf die punktgleichen Bremer in der Tabelle hinter ihm stehen – beginnend mit dem Auswärtsspiel bei Schlusslicht Bochum.

Kann der Sport-Club die gute Hinrundenserie wiederholen?

Die Freiburger warten seit sieben Spielen auf einen Auswärtssieg. Bei zwei Unentschieden und fünf Niederlagen erzielten sie zudem nur vier Tore. Insgesamt gesehen will Trainer Julian Schuster aber nichts von einem Auswärtsproblem wissen. „Wenn ich die guten Gegner ausklammere, ist unsere Leistung auswärts nicht so schlecht, sondern es waren viele Leistungen und Ergebnisse dabei, an denen man sich orientieren kann – und das tun wir auch“, sagte er vor der Partie beim VfL Bochum (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker).

Ein Selbstläufer werde die Aufgabe beim Tabellenletzten und auch in den Spielen danach aber nicht, betonte der SC-Coach: „Der größte Fehler wäre es zu sagen: Jetzt geht’s los mit punkten – das ist aber keine Selbstverständlichkeit.“ In der Hinrunde hatte der Sport-Club gegen die kommenden fünf Gegner (Bochum, Heidenheim, St. Pauli, Bremen und Augsburg) zwölf Punkte geholt und nur gegen St. Pauli verloren.

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Die Bochumer würden „viel investieren, gerade was die Zweikämpfe angeht, und gemeinsam mit dem Stadion können sie eine hohe Energie auf den Platz bringen“, sagte Schuster. „Die Ergebnisse widerspiegeln ihre Leistungen“, erklärte er, bezogen auf die sieben Punkte aus den jüngsten drei Heimspielen des VfL. „Da haben sie wenig Gegentreffer bekommen, und bei Stanardsituationen sind sie sehr gefährlich.“ Auch bei der Niederlage in Mönchengladbach (0:3) habe das Team von Dieter Hecking „zwei Riesenchancen“ nach Eckbällen gehabt.

Er fordert deshalb von seiner eigenen Mannschaft, dass sie sich an ihrer knappen 1:2-Heimniederlage gegen die Bayern am vergangenen Wochenende orientiert, „was die Haltung, die Einstellung, die Fokussierung und die Zweikampfführung angeht – da brauchen wir ein sehr hohes Niveau, das ist der erste Kampf, den wir am Samstag annehmen müssen“.

Von ihren bislang 26 Toren haben die Freiburger nur acht auswärts erzielt. Trotzdem sieht Schuster darin kein Problem: „Wir haben schon genügend Tore geschossen, nur gegen die Top-Mannschaften haben wir uns definitiv nicht genügend Chancen herausgespielt.“ Dennoch seien die Offensive und spielerische Lösungen weiter ein Schwerpunkt im Training gewesen, losgelöst vom Gegner. „Das soll uns idealerweise helfen, am Wochenende wieder mehr Chancen herauszuspielen“, sagte der SC-Coach, „und wenn es nicht so sein sollte, müssen wir alles dafür tun, kein Tor zu bekommen – auch dann kann man was Zählbares mitnehmen.“

Beim 2:1-Sieg im Hinspiel in Freiburg hatte der Sport-Club einen Expected-Goals-Wert von 3,88 – das war der Saisonhöchstwert für die Freiburger. Nur dreimal wurde dieser Wert von einer anderen Mannschaft in dieser Saison überboten. Nach dem Rückstand durch einen Treffer von Bochums Myron Boadu schnürte Junior Adamu in der zweiten Hälfte innerhalb von drei Minuten einen Doppelpack und drehte das Spiel. Vom kicker bekam er die Note 2 und wurde zum Spieler des Spiels gekürt. Allerdings waren es Adamus einzige beiden Treffer in 30 Bundesliga-Spielen für den SC. In den jüngsten vier Spielen, in denen der österreichische Nationalspieler in der Startelf stand, gelang Freiburg nicht ein Tor.

„Unterschiedliche Optionen“ im vorderen Bereich

Gegen Bayern hat wieder Lucas Höler die vorderste Position übernommen, dessen Spielanlage laut Schuster der seines Konkurrenten ähnelt: „Beide können unglaublichen Aufwand betreiben, sind sehr intensiv unterwegs. Wir sind froh, solche Jungs zu haben, die für die gesamte Stabilität sorgen.“ Bei den Spielfortsetzungen könnten sich aber sowohl Adamu als auch Höler noch verbessern, sich in bessere Positionen bringen und bei Abschlüssen bessere Entscheidungen treffen. „Wir sind sehr ausgeglichen, was den vorderen Bereich angeht und haben unterschiedliche Optionen“, sagte der SC-Coach vor dem Spiel in Bochum. Und wenn es um Luftzweikämpfe und Kopfbälle geht, spreche auch einiges für Michael Gregoritsch.

 

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