Nach den teilweise hohen Niederlagen im Januar ist beim SC Freiburg niemand in Panik geraten – und nach vier Siegen in Folge im Februar bricht im Breisgau auch keine Euphorie aus. Als nächstes tritt der momentan viertplatzierte Sport-Club bei einem seiner Lieblingsgegner an.
Rosenfelder fehlt weiterhin
Von den jüngsten acht Spielen gegen den FC Augsburg hat der SC Freiburg sieben gewonnen. Nur beim Gastspiel in der Vorsaison gab es eine Niederlage, als der Sport-Club eine 1:0-Führung durch zwei späte Gegentore noch aus der Hand gab. Beim Heimspiel in dieser Saison führten die Freiburger schon zur Pause mit 3:0 und kassierten nur noch einen Gegentreffer. Wenn sie an diesem Sonntagabend zum Rückspiel in Augsburg antreten (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker), treffen sie dort auf ein Team, das sich zuletzt ähnlich formstark präsentierte wie die Freiburger.
Beide Klubs haben in der Rückrunde schon jeweils zwölf Punkte geholt, so viele wie Leverkusen – besser war bislang nur Bayern München. Die Freiburger gewannen zuletzt erstmals in ihrer Bundesliga-Geschichte vier Spiele in Folge zu Null, der FCA hat seit sieben Spielen nicht mehr verloren. „Das spricht dafür, dass beide Mannschaften leidenschaftlich verteidigen“, sagte SC-Trainer Julian Schuster. Mögliche Champions-League-Träume angesichts des derzeitigen vierten Tabellenplatzes bremste er aber aus: „Es ist alles sehr eng beieinander, das sind alles Momentaufnahmen, mehr aber auch nicht. Verlierst du zweimal, bist du wieder auf Platz 11. Dann kommen wieder andere Schlagzeilen.“ Die Wahrheit liege in der Mitte.
- Fakten: Schusters Nullerserie kratzt an Streichs Lauf (k+)
Für ihn gab es auch „kein Auf und Ab“, betonte Schuster, „und ich habe auch keine Krise wahrgenommen“. Den hohen Sieg gegen Bremen – mit fünf teilweise spektakulären Toren – ordnete er ebenfalls nüchtern ein. Er habe nicht mehr spielerische Leichtigkeit gesehen als in den Partien zuvor. „Es gab keinen so großen Unterschied, vieles war ähnlich, aber wir haben im richtigen Moment die Tore gemacht“, meinte er.
Freiburgs Zu-Null-Serie und Vorsicht bei Rosenfeler
Die Zu-Null-Serie macht er an der „geschlossenen Haltung aller Spieler“ fest, „sie sind sehr diszipliniert“. Das sei schon beim späten 1:0-Sieg eine Woche zuvor beim FC St. Pauli so gewesen. Er lobte den „sehr hohen Aufwand“ und die „läuferische Arbeit, um wenig Räume zuzulassen“.
Ähnliches wird er von seiner Mannschaft in Augsburg erwarten, zumal er personell weiterhin große Auswahl hat. Verteidiger Max Rosenfelder wird allerdings erneut fehlen, ist aber im Training. Nachdem mehrere Spieler Infekte hatten und einige mit Rückschlägen kämpfen mussten, als sie wieder eingestiegen sind, will Schuster „lieber vorsichtig sein“. Gefehlt hat beim öffentlichen Training Florent Muslija, der seine Sprunggelenksverletzung aber überwunden hat. Er war bei der U 23, weil er an diesem Wochenende in der Regionalliga mal wieder Spielpraxis sammeln soll.
Was Augsburg so unangenehm macht
„Augsburg hat sich über die Rückrunde stabilisiert und eine Grundordnung gefunden. Sie haben in der Abwehrreihe Jungs, die mit dem Ball gute Lösungen finden“, sagte Schuster über den kommenden Gegner, „sie haben interessante Mischung aus spielerischen Akzenten und – wofür Augsburg bekannt ist – eine hohe Körperlichkeit. Das macht sie sehr unangenehm.“
Besonderes Augenmerk legte er auf Sommer-Neuzugang Alexis Claude-Maurice, der bereits neun Tore für den FCA erzielt hat, darunter alle drei beim jüngsten Auswärtssieg in Mönchengladbach. „Er hat sich in den letzten Spielen sehr konstant bewegt, ist sehr flexibel, was seine Positionierung angeht, hat ein gutes Dribbling und gute Abschlüsse“, so der SC-Coach, „es ist mit Sicherheit eine der Schlüsselaufgaben, ihn in den Griff zu bekommen.“