Nach nur einem Sieg aus den letzten sechs Bundesliga-Spielen ist der Ergebnisdruck für RB Leipzig und Trainer Marco Rose immens. Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer stellt sich hinter den Coach und die Mannschaft. Aber auch er weiß, dass nur Siege die Szenerie beruhigen können.
Monat der Entscheidungen für Leipzig: Sport-Geschäftsführer stellt sich hinter Rose
Auch wenn man als Fan von RB Leipzig angesichts der zuletzt gruseligen Vorstellung gegen Sturm Graz (0:1) und Union Berlin (0:0) vom Glauben abfallen konnte, hat Marcel Schäfer diesen noch nicht verloren. „Ich glaube total an die Konstellation. Ich glaube ans Trainerteam und an die Mannschaft“, erklärte der Geschäftsführer Sport am Dienstag in einer Medienrunde. Zugleich betonte Schäfer allerdings auch, dass nach zuletzt drei sieglosen Pflichtspielen die Situation für Rose und sein Team bedrohlich ist: „Der Februar ist ein sehr wichtiger Monat, um den Grundstein zu legen in den beiden Wettbewerben, in denen wir noch sind.“
In der Bundesliga gilt es dabei in den nächsten drei Spielen gegen St. Pauli, in Augsburg und gegen Heidenheim – ausnahmslos Kontrahenten aus der unteren Tabellenhälfte – darum, den für die neuerliche Champions-League-Qualikation so wichtigen vierten Platz nicht nur zu halten, sondern auch zu festigen. Dann folgt im Viertelfinale des DFB-Pokals das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg, in dem alles andere als das Weiterkommen eine herbe Enttäuschung wäre.
Nedeljkovic und Gomis erstmals dabei
Die jüngsten Auftritte der Sachsen haben indes auch Schäfer zu denken gegeben. „Was die Leistung auf dem Platz betrifft, gibt es deutlich Luft nach oben. Das war nicht das, was RB Leipzig als Bild abgeben sollte“, betonte der frühere Nationalspieler. Schäfer fordert deshalb in den nächsten Spielen die Trendwende, auf die er schon seit Jahresbeginn vergeblich wartet. Positiv stimme ihn, dass die verletzten Spieler nun größtenteils wieder zurück sind, und dass nach drei englischen Wochen „nun erstmals Zeit für richtiges Training ist“.
Bei der öffentlichen Trainingseinheit am Dienstagnachmittag waren erstmals auch die Last-Minute-Zugänge Kosta Nedeljkovic (19) und Tidian Gomis (18) mit von der Partie. Der von Aston Villa ausgeliehene Nedeljkovic, für den sich RB eine Kaufoption über zehn Millionen Euro sicherte, soll als klassischer Rechtsverteidiger Roses Spielraum in der Defensive erweitern. Der vom französischen Zweitligisten SM Caen verpflichtete Offensiv-Allrounder Gomis gilt als Vorgriff auf den Sommer. „Beide sind viel versprechende Talente. Das Profil jung, hungrig und entwicklungsfähig trifft auf beide Spieler absolut zu“, sagte Schäfer. Als Soforthilfen wird Rose die beiden Youngster allerdings kaum einplanen können.
Schlager fällt weiter aus
Verzichten muss der Coach zudem weiterhin auf Xaver Schlager, dessen zu Jahresbeginn im Testspiel gegen Banik Most erlittene Knieverletzung sich als hartnäckiger und komplizierter erweist als zunächst gedacht. Obwohl eine schnelle Rückkehr des Österreichers nicht absehbar ist, war es für Schäfer kein Thema, im defensiven Mittelfeld noch nach Verstärkung zu suchen. „Wir haben da fünf Spieler für zwei Positionen. Einen sechsten zu holen, halte ich für komplett falsch“, betonte er. In Schlagers Abwesenheit sind Kevin Kampl, Arthur Vermeeren, Amadou Haidara und Nicolas Seiwald die Kandidaten für die Doppelsechs.
Schäfer: Xavi-Verbleib nicht an Champions League gekoppelt
„Wir haben fast alles, was wir uns vorgenommen haben, auch umgesetzt“, kommentierte Schäfer die Leipziger Personalentscheidungen im Winter-Transferfenster, wobei die für 50 Millionen Euro mit Paris St. Germain abgeschlossene Fest-Verpflichtung von Xavi ein Meilenstein gewesen sei. „Das war nicht nur ein tolles Signal für RB Leipzig, sondern auch für die Bundesliga“, sagte der Geschäftsführer. Auf die Frage, ob der bis 2027 verpflichtete Niederländer für den Fall, dass RB die Qualifikation für die Champions League verpassen sollte, schon in diesem Sommer eine Ausstiegsklausel besitze, verneinte Schäfer klar: „Das stimmt nicht.“