Er hat die Bundesliga und im Speziellen den SV Werder verzaubert: Diego. Der Brasilianer konnte mit einer Aktion das Stadion mitnehmen, schoss reichlich Traumtore und konnte am Ball alles. Heute feiert der Brasilianer seinen 40. Geburtstag.
Brasilianer feiert 40. Geburtstag
Ist es Johan Micoud, der als genialer Spielgestalter die Bremer zum Double 2004 führte? Oder Diego, einer der begnadetsten Fußballer, den die Bundesliga je gesehen hat? Oder Werder-Rekordtorjäger Claudio Pizarro? Oder eben doch ein anderer? Wie so viele Diskussionen um den GOAT (Greatest of all time) lässt sich auch die Frage nach dem besten Bremer Fußballer aller Zeiten nicht abschließend beantworten.
Klar ist aber allemal: Diego ist mittendrin in der Verlosung. Der Brasilianer feiert heute seinen 40. Geburtstag und der Name holt bei den Werder-Fans natürlich alte, womöglich schon vergessene Gefühle hervor. Denn befindet sich der Verein nach dem Pokalaus am Dienstag in Bielefeld aktuell in Tristesse, so prägte eben jener Diego zwischen 2006 und 2009 eine sehr erfolgreiche Zeit an der Weser.
Diego ging „als einer der besten Spieler der Welt“
Der feine Techniker kam in keiner leichten Zeit seiner Karriere nach Bremen und ging drei Jahre später „als einer der besten Spieler der Welt“, wie sich Diego bei einem Interview auf der Werder-Website erinnert. „Insbesondere in Bremen habe ich die besten Momente meiner Karriere gehabt. Als ich Werder 2009 verlassen habe, muss ich zugeben, dass ich noch nicht die Weitsicht und Reife hatte, auszudrücken, was dieser Verein für einen Stellenwert für mich hat.“
Es folgten die Stationen Juventus, Wolfsburg, Atletico, Fenerbahce und zum Schluss in seiner brasilianischen Heimat Flamengo. Aber kein Verein war ansatzweise wie Werder für den Brasilianer. „Ich habe bei Werder die größten Momente erlebt. Werder bedeutet Siegen. Werder bedeutet Freude. Unvergessliche Momente und fantastische Errungenschaften. Diese Leidenschaft und die bedingungslose Unterstützung der Fans waren so eindrucksvoll“, sagte Diego, der am 22. März sein Abschiedsspiel im Weserstadion absolvieren wird.
Tor des Jahres gegen Aachen
Jener Ort, den er in seinen drei Jahren so oft verzaubert hatte. Diego war ein genialer Fußballer, am Ball perfekt. Es gab nichts, was der Brasilianer an der Kugel nicht konnte. Übersteiger, Hackentricks, Fallrückzieher, Traumtore – alles im Repertoire des mittlerweile 40-Jährigen. Der Zauberfuß hatte eben jene Gabe, die nicht viele Fußballspieler haben: Er konnte das Stadion mit einer einzigen Aktion mitnehmen.
Highlights in seiner Werder-Karriere gab es für Diego viele. Man denke beispielsweise an das Tor aus über 60 Metern zum 3:1 gegen Alemannia Aachen, das später als Tor des Jahres ausgezeichnet wurde. Oder aber sein Treffer zum 1:0 beim 3:1 gegen die Bayern, als Oliver Kahn mit einem kleinen Rempler gegen den Brasilianer ein Zeichen setzen wollte und Diego dem „Titan“ wenig später den Ball unter die Latte knallte. Oder aber seine feinen Freistoßtreffer, die er am liebsten mit Mitspieler Naldo mit einem kleinen Tänzchen an der Eckfahne feierte – Samba an der Weser.
„Wenn ich drei auswählen darf, würde ich auf alle Fälle mein erstes Bundesligaspiel gegen Hannover 96 nehmen. Das war ein super Spiel. Ich habe ein Tor geschossen, zwei Assists gegeben und wir haben das Spiel gewonnen. Das zweite ist mit Sicherheit mein Tor gegen Alemannia Aachen. Das war das schönste Tor meines Lebens. Und zu guter Letzt mein letztes Spiel im Werder-Trikot, als wir den Pokal geholt haben“, nennt Diego seine Highlights.
Brasilianer ging 2009 mit dem Pokalsieg
Diego kam 2006 als Nachfolger von Micoud in jener Phase, in der bei SVW-Manager Klaus Allofs jeder Transfer zu sitzen schien. Und der Brasilianer ging mit dem DFB-Pokalsieg 2009 (1:0 gegen Leverkusen), bis heute der letzte große Titel des SV Werder. Die Erinnerung an Diego bedeutet für viele SVW-Fans die Erinnerung an die letzten ganz großen Zeiten des Nordklubs.
Zweifelsohne ist der Brasilianer einer der besten Fußballer, den die Bundesliga je gesehen hat. Ein Straßenfußballer, für den die Leute Eintritt zahlten und ins Weserstadion kamen. Einmal können die Werderaner das in ihrem Wohnzimmer noch tun, wenn der Brasilianer in gut drei Wochen sein Abschiedsspiel gibt und womöglich noch einen letzten Samba vor der Ostkurve tanzen wird…