Mit dem FC Augsburg befindet sich Elvis Rexhbecaj auf der Suche nach Torgefährlichkeit, mit dem Nationalteam des Kosovo hat er sportlich überzeugt, aber unschöne Szenen erlebt.
FCA-Mittelfeldspieler äußert sich
Keinen Zweifel gab es daran, dass Elvis Rexhbecaj nach verbüßter Gelbsperre gegen den FC Bayern in die Startelf zurückkehren würde. Allerdings aufgrund des Ausfalls von Kristijan Jakic in einer etwas defensiveren Rolle als zuletzt. Dennoch: Auf den lauf- und kampfstarken Nationalspieler des Kosovo verzichtet Jess Thorup ungerne.
„Wir hätten es schaffen können, einen Punkt mitzunehmen“, sagte der 27-Jährige nach dem 0:3 und lieferte die Begründung hinterher: „Defensiv war es ein sehr gutes Spiel, wir haben nicht viel zugelassen. Die Bayern haben zu Hause normalerweise hochkarätigere Möglichkeiten als gegen uns.“ Das Aber: „Wenn wir in München etwas holen wollen, müssen wir etwas kreieren. Wir waren mit dem Ball zu schwach, haben zu unsauber gespielt.“
Der FCA sucht in diesen Herbsttagen seine Balance und Rexhbecaj steht mit seiner Spielweise („Auf dem Platz bin ich nicht der Netteste“) sinnbildlich dafür. Defensiv sind die Auftritte weitgehend in Ordnung, kassiert die Mannschaft weniger Gegentore als zu Saisonbeginn. Dafür hakt es in der Offensive. Auch Rexhbecaj steht mit zehn Toren in 169 Bundesligaspielen nicht für konstante Torgefährlichkeit.
Dementsprechend sein Ausblick auf das Heimspiel am Samstag gegen den Tabellenletzten: „Das Spiel mit Ball müssen wir gegen den VfL Bochum definitiv besser machen, das wird ein komplett anderes Spiel.“ Vermutlich eines, in dem der FCA das Spiel machen muss und wesentlich mehr Ballbesitz als die 20 Prozent in der Allianz-Arena haben wird.
„Das waren Vorfälle, die wir so nicht mehr akzeptieren“
Neben seinem Job beim FCA läuft es für Rexhbecaj auch international. Mittlerweile fünf Länderspiele hat er für den Kosovo absolviert und sich einen Stammplatz erkämpft. „War geil“, antwortet er auf Frage nach den jüngsten Spielen in der Nations League, obwohl es in der Partie in Rumänien unschöne Begleiterscheinungen gab.
Nachdem die Mannschaft des Kosovo offenbar von den Zuschauern beleidigt worden war, verließ sie in der Nachspielzeit geschlossen beim Stand von 0:0 das Feld. Die Partie wurde anschließend von der UEFA mit 3:0 für Rumänien gewertet. „Das war uns egal“, sagt Rexhbecaj glaubhaft, „wir sind alles Menschen, ich bin ganz normal wie alle anderen, zwei Hände, zwei Füße, zwei Augen, zwei Ohren. Wir haben ein extrem gutes Spiel in Rumänien gemacht. Traurig, dass nicht darüber gesprochen wird.“ Auch nicht über das folgende 1:0 gegen Litauen in 45-minütiger Unterzahl.
Das Erlebte nimmt ihn mit, keine Frage. Ganz klar positioniert er sich. „Das sind Vorfälle, die wir so nicht mehr akzeptieren. So etwas gehört nirgendwo hin, nicht nur nicht auf den Fußballplatz. Wir haben ein klares Zeichen gesetzt, dass es so nicht weitergeht.“ Ein klares und ein richtiges. Ein wichtiges wiederum wäre am Samstag ein sportliches in Form eines Sieges gegen Bochum, damit der FCA weiterhin genügend Abstand zur Abstiegsregion hält.