Holstein Kiel hat durch die 1:3-Niederlage gegen Hoffenheim die Chance verpasst, mit der TSG gleichzuziehen. Das sorgt für Frust beim Trainer.
Kiels Trainer frustriert und enttäuscht
Die Enttäuschung war groß im Lager von Holstein Kiel nach dem deutlichen 1:3 am Samstag gegen die TSG Hoffenheim. Cheftrainer Marcel Rapp sprach nach der Niederlage über…
…seinen Frust: Immer wenn wir verlieren, ist der Frust da. Jetzt auch, weil viele Spieler nicht am Limit waren. Warum? Das ist schwer zu sagen. Klar ist es blöd, wenn mit Marco Komenda und Timo Becker zwei Spieler ausfallen, die eigentlich für die Startelf vorgesehen sind, und das Spiel nicht so läuft, wie man es sich vorstellt. Aber ich muss trotzdem festhalten, dass viele Spieler nicht bei 100 Prozent waren. 80 oder 90 Prozent reichen nicht. Es müssen immer 100 Prozent sein.
…den mutlosen Auftritt: Ich bin immer vorsichtig damit, über Mut zu reden. Grundsätzlich haben wir gefühlt zu wenig Zweikämpfe gewonnen. Da waren wir nicht gut genug und deshalb war Hoffenheim überlegen. Gekämpft haben wir schon, das will ich den Spielern gar nicht absprechen. Nach 15 Minuten waren wir aber besser im Spiel, hatten die erste gute Chance – und liegen danach mit 0:1 zurück. Dann wurde Hoffenheim auch besser. Aber es fällt mir schwer, von mutlos zu sprechen, weil ich das nicht greifen kann.
…die Leistung gegen Hoffenheim: Es wurmt mich, dass wir keine gute Leistung gebracht haben. Wenn wir nur mitspielen, dann setzt sich die individuelle Qualität des Gegners durch. Hoffenheim hat uns nicht überrannt oder uns auseinandergenommen und war auch nicht drei Tore besser. Aber klar: Wir müssen besser sein, müssen griffig sein. Es war ein schlechtes Spiel.
…die Mentalität seiner Mannschaft: Jetzt haben wir ein Spiel verloren, da will ich nicht alles über den Haufen werfen. Uns fehlt auch kein Drecksack auf dem Platz. Am Dienstag haben wir gegen Borussia Dortmund mit 4:2 gewonnen – und da stand auch kein Drecksack auf dem Platz.
Lob für Kelati
Torschütze Andu Kelati: Es ist immer so, dass er etwas mitbringt, wenn er eingewechselt wird – Esprit und Raffinesse. Das hat er gegen Hoffenheim auch wieder gezeigt. Er war verletzt, kann Achter oder Zehner spielen. Wir sind sehr glücklich, dass er bei uns ist.
…Neuzugang John Tolkin: Er ist schnell und soll auf der linken Seite guten Fußball spielen. Aber er ist ja kein Neuzugang für drei Wochen, sondern für längere Zeit. Wir müssen erstmal gucken, auf welchem Stand er aktuell ist. Er kommt aus einer Pause. Wir werden ihn bestmöglich einbauen, wenn die Zeit gekommen ist. Vielleicht schon am Freitag in Wolfsburg, aber möglicherweise auch erst eine Woche später in München. Wir gucken, wie er sich integriert und lassen uns nicht unter Druck setzen, nur weil er neu ist.