In Stuttgart verschlief der FC Bayern den Start, setzte danach aber ein dickes Ausrufezeichen und machte den nächsten Schritt in Richtung Meisterschaft. Knackpunkt war dabei ein ganz besonderer Ballgewinn von Leon Goretzka, den dieser in der Halbzeit angekündigt hatte.
Kompany lobt Charakter des Teams
„Wir haben als Mannschaft 30 Minuten gebraucht“, sagte Bayerns Trainer Vincent Kompany nach dem 3:1-Sieg beim VfB bei DAZN und meinte damit den verkorksten Start der Münchner in den Südschlager. „Auswärts in Stuttgart ist es nie einfach“, sagte der Belgier und verriet, dass er als Spieler „hier nie gewonnen“ habe, umso mehr hat er „diesen Sieg nun genossen“.
„Das war ein Top-Spiel heute“, in dem Stuttgart „am Anfang besser war, aber wir sind im Spiel gewachsen. In der zweiten Halbzeit waren wir sehr oft gefährlich und haben am Ende stark verteidigt.“ Besonders gut gefallen hat ihm, dass seine Elf „viel Charakter gezeigt“ hat – ein Attribut, „womit man was gewinnen kann“.
Natürlich seien Titel stets das Ziel der Münchner, doch nicht nur das. „Wir wollen am Ende Titel gewinnen. Man darf aber nicht nur darauf schauen, wir wollen einfach immer stark sein. Das ist das Ziel. Jetzt stark, morgen stark und in zwei oder drei Jahren auch noch stark.“
Vorbereitung zahlt sich für Goretzka aus
Dass der Sieg am Ende trotz Rückstand verdient war, lag auch an einer Leistungssteigerung in Durchgang zwei. Leon Goretzka verriet, dass man mit einem derartigen Spielverlauf gerechnet habe. „Wir haben uns darauf vorbereitet und wir wussten, dass das Tempo, das gegen den Ball und auf die zweiten Bälle von Stuttgart in der ersten Halbzeit gegangen wurde, vielleicht nicht über 90 Minuten möglich sein wird. Wir sind ruhig geblieben. Wir hatten schon in der ersten Halbzeit unsere Momente, aber in der zweiten haben wir es viel besser hinbekommen, haben auch die zweiten Bälle bekommen. Dadurch sind wir besser ins Spiel gekommen und haben am Ende verdient gewonnen.“
Wendepunkt des Spiels war das zwischenzeitliche 2:1 von Goretzka, der bei einem riskanten Pass von Alexander Nübel auf Angelo Stiller dem Stuttgarter den Ball klug abluchste und diesen anschließend mit durchaus etwas Glück im VfB-Tor unterbrachte. Das Tor war aber kein Zufall, wie der Mittelfeldmann erklärte: „Ich habe lustigerweise in der Halbzeit dem Trainer gesagt, dass ich so ein Tor machen werde. Ich weiß, dass Angelo da den Ball sehr häufig über den linken Fuß rüberspielen will – und darauf habe ich spekuliert. Schon in der Vorbereitung habe ich mir das rausgeguckt. Umso schöner, wenn sowas belohnt wird. Alex ist da noch gut dran, aber ich bin glücklich, dass er noch reingegangen ist.“