Parensen wird Schicker-Nachfolger bei Sturm Graz – Rechtsstreit mit Union dauert an 

 

Im März waren Union Berlin und der langjährige Spieler und Funktionär Michael Parensen in Unfrieden auseinander gegangen. Nun heuerte der 38-Jährige in Österreich an. Der Arbeitsgerichtsstreit könnte aber weitergehen.

Neue Aufgabe als Sport-Geschäftsführer

Michael Parensen ist wieder in der Champions League gelandet. Als Technischer Direktor der Lizenzspieler-Abteilung des 1. FC Union Berlin hatte er bereits in der Saison 2023/24 Partien in der Königsklasse mit vorbereitet. Zukünftig nimmt er mit Sturm Graz an diesem Wettbewerb teil. Der amtierende österreichische Double-Gewinner und aktuelle Tabellenführer stellte die Union-Ikone am Donnerstagvormittag als neuen Geschäftsführer Sport vor.

Der 38-Jährige folgt auf Andreas Schicker, der Anfang Oktober beim Bundesligisten TSG Hoffenheim angeheuert hatte. Sein Debüt in Graz erlebt Parensen am Sonnabend (17 Uhr) mit einem Meisterschafts-Heimspiel gegen Austria Klagenfurt. Ebenfalls daheim findet am kommenden Mittwoch (18.45 Uhr) das nächste Champions-League-Partie der Grazer gegen den FC Girona statt. Vielleicht bringt Parensen gegen die Spanier Glück. Bisher gingen für Graz alle vier Spiele in der Champions League verloren.

Das Tischtuch zwischen Parensen und Union ist zerschnitten

Auf der Plattform X gratulierte Union unter der Meldung von Sturm Graz Parensen zum neuen Job mit den Worten „Alles Gute und viel Erfolg, Micha!“ Das Tischtuch zwischen dem früheren Fanliebling, der von Januar 2009 und 2020 249 Pflichtspiele für die Eisernen bestritten und im Anschluss auf der Geschäftsstelle des Klubs gearbeitet hatte, ist aber seit dem Frühjahr 2024 zerschnitten.

Union hatte seinem Technischen Direktor am 18. März 2024 zum 30. September 2024 ordentlich gekündigt. Dagegen erhob Parensen fristgemäß innerhalb von drei Wochen eine Kündigungsschutzklage. Insgeheim hatte Parensen wohl darauf gehofft, Manager bei Union werden zu können. Nachfolger von Oliver Ruhnert wurde wenige Monate später jedoch Horst Heldt.

Das Verfahren geht weiter

Am 11. Juni 2024 gab es vor dem Arbeitsgericht in Berlin einen ergebnislosen Gütetermin hinsichtlich der Kündigungsschutzklage von Parensen gegen Union (Aktenzeichen 27 Ca 4337/24). Im August 2024 wurde für den 5. Juni 2025 vor dem Arbeitsgericht ein Kammertermin anberaumt. Parensen strebt(e) eine Wiedereinstellung an. Die lange Frist bis dahin hatte das Arbeitsgericht mit „längerfristigen krankheitsbedingten Ausfällen und einer anstehenden Pensionierung“ begründet.

Aus Sicht der Parensen-Seite soll es trotz der neuen Tätigkeit von Parensen weiterhin ein Urteil geben. „Das Verfahren geht weiter“, sagte Parensen-Anwalt Horst Kletke dem kicker am Donnerstagmittag. Aus der Perspektive von Union ist das Arbeitsverhältnis von Parensen dagegen beendet.

Parensen könnte eine Nachzahlung geltend machen

Da eine Wiedereinstellung von Parensen trotz seiner Verdienste für Union schwer vorstellbar ist, geht es sicher zumindest um Geld. Denn noch ist offen, ob die Kündigung wirksam war und das Arbeitsverhältnis tatsächlich zum 30. September 2024 beendet werden konnte. Sollte sich erst- oder zweitinstanzlich herausstellen, dass die Kündigung das Arbeitsverhältnis nicht beendet hat, könnte Parensen eine Vergütungs-Nachzahlung für den Zeitraum zwischen abgelaufener Kündigungsfrist und Urteilsdatum geltend machen.

 

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