Östigaard: „Es war eine schwierige Zeit für mich“ 

 

Vor allem an Leo Östigaard ist der unverkennbare Aufwärtstrend der TSG festzumachen. Im kicker spricht Norwegens Nationalspieler nicht nur über seinen Berater Havard Nordtveit, sondern auch über die Meisterschaft mit Neapel.

Neuer Abwehrchef bei der TSG

Der 25-Jährige blickt zudem auf den Abstiegskampf in der Bundesliga und seine Zukunft. Östigaard über …

Führungsrolle: „Das bin einfach ich“

… sein Naturell: „Es ist mein Anspruch, ein Führungsspieler zu sein. Ich halte es einfach für extrem wichtig, im Team viel miteinander und auch untereinander zu kommunizieren. Das ist mir schon vor vielen Jahren als noch sehr junger Spieler von meinem damaligen Coach Tommy Unhjem in meinem norwegischen Heimatort mit auf den Weg gegeben worden. Ich habe noch nie Angst davor gehabt, in einer Mannschaft sofort Verantwortung zu übernehmen. Natürlich gibt es in jedem Team auch einen Kapitän, der immer vorangeht und als eine Art Vorbild für seine Mitspieler agiert. Aber es ist eben auch wichtig, dass neben dem Kapitän auch noch andere Spieler in der Mannschaft in Führungsrollen schlüpfen und die anderen Mitspieler auf und neben dem Rasen bestmöglich unterstützen. Und genau das versuche ich. So war das schon immer und so wird es auch bleiben. Das bin einfach ich.“

… über die TSG: „Ich wusste ehrlicherweise noch nicht so viel über die TSG Hoffenheim, bevor ich den Vertrag vor ein paar Wochen unterschrieben habe. Aber mein Berater Havard Nordtveit, der ja selbst mal bei der TSG gespielt hat, hat mir dann viel Gutes über den Klub erzählt, was mir bei meiner Entscheidung natürlich sehr geholfen hat.“

… über Stade Renne: „Für mich war das Wichtigste, dass ich bei meinem neuen Verein wieder ich selbst sein durfte. Wenn ich zurückblicke, habe ich in Frankreich bei Stade Rennes seit meinem Wechsel dorthin weder auf noch neben dem Platz die Energie gehabt, die mich eigentlich auszeichnet. Es war eine schwierige Zeit für mich. In Hoffenheim ist es jetzt wieder ganz anders. Ich fühle mich sehr wohl hier und habe wieder die Energie, die ich für mich und mein Spiel auch benötige. Deswegen bin ich sehr glücklich und versuche mein Bestes zu geben, um der Mannschaft zu helfen.“

… über den Abstiegskampf: „Ich weiß natürlich, dass weder die Mannschaft noch der Verein zu Beginn der Saison in diese sportlich schwierige Situation geraten wollten, in der wir aktuell stecken. Aber ich habe das Gefühl, dass wir in den vergangenen Wochen zu einem richtigen Team zusammengewachsen sind, das füreinander auf dem Rasen kämpft. Es herrscht ein absolut positiver Teamspirit und wir machen gemeinsam Schritte in die richtige Richtung. Ich will auch gar nicht so sehr auf die Mannschaften und Klubs hinter uns schauen, sondern nur nach vorne und ein Spiel nach dem anderen angehen. Denn jeder Gegner in der Bundesliga hat seine Qualitäten. Die vergangenen drei Partien in Bremen (3:1), gegen Stuttgart (1:1) und in Bochum (1:0) haben uns Selbstvertrauen gegeben und wir wollen diese positive Tendenz natürlich gerne fortsetzen.“

  • Spielersteckbrief Leo Östigaard

… über seine Zukunft: „Ich bin aktuell sehr glücklich in Hoffenheim und fühle mich im gesamten Verein sehr wohl. Die Spieler haben mich allesamt sehr positiv aufgenommen – das sind wirklich alles super Jungs. Auch mit dem Staff und allen Mitarbeitern bei der TSG verstehe ich mich sehr gut. Ich fokussiere mich jetzt erst einmal auf den Rest der Saison und dann werden wir schauen, was im Sommer passiert. Mehr kann ich zu diesem Thema aktuell nicht sagen. Nur nochmal: Ich fühle mich wohl, bin endlich wieder ich selbst und genieße es, für die TSG in der Bundesliga zu spielen. Alles Weitere wird man dann sehen.“

… über den Meistertitel in Italien: „Als ich damals nach Italien gewechselt bin, wusste ich, auf was ich mich einlasse und dass Neapel ein großer Klub mit einer großen Tradition ist. Und natürlich war das ein großer Schritt für mich. Aber einer, den ich einfach nicht ablehnen konnte. Sie wollten mich unbedingt verpflichten, haben sich wirklich sehr um mich bemüht, so dass ich einfach ein gutes Gefühl bei dem Wechsel nach Neapel hatte. Leider habe ich in der ersten Saison dann nicht so viel gespielt wie erhofft. Aber wir hatten einfach ein überragendes Team, mit sehr guten Spielern, die alle ihre Leistung gezeigt haben. Am Ende sind wir mit Neapel in dieser Spielzeit dann ja auch italienischer Meister geworden.“

„Wenn du nicht spielst, lernst du manchmal mehr, als wenn du immer auf dem Rasen stehst.“ (Leo Östigaard)

… über seine Lehren aus der Zeit in Neapel: „Natürlich war das zunächst für mich persönlich keine einfache Phase. Natürlich will man als Profifußballer immer spielen, was leider nicht geklappt hat. Aber was die Lerneffekte und all die Erfahrungen betrifft, die ich in diesen zwei Jahren in Neapel machen durfte, war es durchaus eine gute Zeit. Hinzu kommt, dass Neapel ein sensationeller Klub ist und ich dort die Meisterschaft in Italien feiern durfte. Das war auch eine spezielle Erfahrung, die ich nicht missen möchte und vor allem nie mehr vergessen werde. Ich habe den Schritt somit nie bereut. Dafür war es zu speziell, zu besonders. Ich habe mich dort als Mensch sowohl auf als auch neben dem Rasen enorm weiterentwickelt. Denn wenn du nicht spielst, lernst du manchmal mehr, als wenn du immer auf dem Rasen stehst. Deswegen schaue ich gerne auf diese zwei Jahre zurück und kann über den SSC Neapel somit auch nur Gutes sagen.“

 

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