Neue Sorgen – Neuer Stürmer? Spannung in Frankfurt 

 

Der „Deadline Day“ verspricht in Frankfurt wieder einmal Spannung. Kommt auf den letzten Drücker noch ein neuer Stürmer? Die große Lücke, die Omar Marmoush hinterließ, wurde auch beim 1:1 gegen Wolfsburg sichtbar.

Kochs Ausfall, Tutas Patzer und Ekitikés Spagat

Die Schulterverletzung von Robin Koch (28) überschattete das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg. In der 11. Minute war der Abwehrboss in einem Zweikampf unglücklich auf die Schulter gestürzt und nach minutenlanger Behandlung unter sichtbaren Schmerzen ausgewechselt worden. „Ich habe das aus nächster Nähe gesehen. Das sah schon übel aus“, sagt Abwehr-Kollege Nnamdi Collins, „das war für die ganze Mannschaft erst mal ein großer Schock.“ Es droht eine längerfristige Zwangspause. „Das war extrem unglücklich. Er ist direkt auf die Schulter gefallen, das sieht nicht ganz so gut aus“, sagt Trainer Dino Toppmöller. Er rechnet mit einem mehrwöchigen Ausfall.

Tuta patzt zweimal in Folge

Diesen wird die Eintracht intern kompensieren, ein neuer Abwehrspieler soll laut Sportvorstand Markus Krösche in diesem Transferfenster nicht mehr verpflichtet werden. Es wird nun umso stärker auf U-21-Nationalspieler Collins (21) ankommen. Zudem tastet sich Aurele Amenda (21) langsam heran. Der Schweizer Nationalspieler musste sich im November einer Operation an der Syndesmose unterziehen und stand vor einer Woche in Hoffenheim erstmals wieder im Kader. „Er ist hoffentlich in den nächsten ein, zwei Wochen so weit, dass wir über Teileinsätze sprechen“, erklärt Toppmöller.

Der Coach reagierte gegen Wolfsburg auf Kochs Ausfall, indem er Tuta ins Zentrum der Dreierkette beorderte. Collins rückte nach innen auf die Halbposition, der eingewechselte Rasmus Kristensen (27) agierte als rechter Schienenspieler. Tuta hatte eine überzeugende Hinrunde gespielt, doch nun patzte er binnen vier Tagen in Rom (0:2) und gegen Wolfsburg zweimal schwer. Diese individuellen Fehler wecken Erinnerungen an die sehr durchwachsene vergangene Rückrunde. Beim kommenden Auswärtsspiel in Gladbach steht der Brasilianer deshalb besonders im Fokus. Die Eintracht ist dringend darauf angewiesen, dass sich der 25-Jährige rasch wieder stabilisiert.

Ekitiké muss einen Spagat schaffen

Neben Kochs Ausfall sind die in der Offensive zutage getretenen Probleme ein weiteres Alarmzeichen. Schon in Rom war die Eintracht inspirations- und harmlos aufgetreten. Der zu Manchester City gewechselte Omar Marmoush fehlte an allen Ecken und Enden. „Wir erwarten von dem einen oder anderen Spieler deutlich mehr“, betonte Toppmöller nach der Niederlage im Stadio Olimpico. Der seit einem Jahr formschwache Fares Chaibi (22) bekam gegen Wolfsburg zu Recht keine Minuten, Igor Matanovic (21) fehlte wegen einer bislang nicht näher definierten Fußverletzung.

Doch auch bei Shootingstar Hugo Ekitiké zeigt die Formkurve nach unten. In Rom war der Franzose ein Totalausfall, gegen Wolfsburg gelang ihm abgesehen von einem Aluminiumtreffer kaum etwas. Er muss den Spagat schaffen, zielstrebiger zu werden, ohne dabei seine Leichtigkeit und Unberechenbarkeit aufzugeben. Noch verliert er sich zu oft in brotloser Kunst, überflüssige Hackentricks enden nicht selten in Ballverlusten. Auch Ansgar Knauff spielte in Rom und gegen Wolfsburg deutlich unter seinen Möglichkeiten. Durch einfache Ballverluste versanden noch immer zu viele aussichtsreiche Angriffe. „Technisch war der eine oder andere unnötige Fehler dabei, auch das killt den Spielrhythmus“, moniert Toppmöller.

Frischer Wind von der Bank

Immerhin kam gegen Wolfsburg – anders als in Rom – von der Bank frischer Wind. Die 19-jährigen Joker Jean-Matteo Bahoya und Can Uzun, die mit einer Co-Produktion für das verdiente 1:1 sorgten, waren Lichtblicke. Auch Niels Nkounkou (24) belebte das Offensivspiel. Mit etwas mehr Spielglück wäre gegen den VfL sogar noch ein Sieg drin gewesen. Der neue Stürmer Elye Wahi soll am Mittwoch ins Mannschaftstraining einsteigen. „Bei ihm sollte es für einen Kaderplatz in Gladbach reichen, wenn alles normal läuft“, glaubt der Coach. Wie lange es dauert, bis der 22-Jährige eine echte Verstärkung ist, weiß allerdings keiner.

Deshalb wird die Eintracht am Montag noch versuchen, einen weiteren Angreifer unter Vertrag zu nehmen. „Wir halten die Augen und Ohren offen, um eventuell noch etwas machen zu können. Aber wir sollten aus Überzeugung handeln. Es muss Sinn machen und zur Mannschaft passen“, erklärt Toppmöller. Einen zweiten „Fall“ Sam Lammers (27) soll es nicht geben. Der Niederländer kam im Sommer-Transferfenster 2021 auf den letzten Drücker auf Leihbasis aus Bergamo – und enttäuschte auf ganzer Linie.

Quantitativ ist Frankfurt in der Offensive auch ohne weiteren Neuzugang breit genug aufgestellt. Problematisch ist vielmehr, dass Chaibi und Matanovic nicht die erhoffte Entwicklung zeigen. In ihrer momentanen Verfassung können sie dem Team nicht helfen. Bei Bahoya und Uzun deutet sich zumindest an, dass sie in der Rückrunde auf mehr Spielzeit kommen werden.

 

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