Nach Ansicht von Leipzigs Trainer Marco Rose war die Rote Karte gegen Willi Orban ohnehin unnötig. Die Sperre wurde jetzt vom DFB natürlich trotzdem verhängt, fällt aber milde aus.
RB-Kapitän fehlt ein Spiel
Beim Stand von 2:0 gegen St. Pauli hatte Xavi nach Pass von Castello Lukeba den Ball vor dem eigenen Strafraum verloren und brachte damit seine Defensive in Not. Schließlich musste Kapitän Orban unmittelbar vor dem Sechzehner gegen St. Paulis Stürmer Elias Saad als letzter Mann per Foul klären. Für die Notbremse wurde er jetzt lediglich für die anstehende Partie beim FC Augsburg gesperrt. Damit steht er bereits gegen den 1. FC Heidenheim wieder zur Verfügung.
An dem Platzverweis hatte sich RB-Coach Rose schon unmittelbar nach Schlusspfiff gestört. „Wir verlieren wieder unseren Kapitän, weil wir schlampig sind. Das sind genau die Dinge, wo wir uns in die Pflicht nehmen können. Die können wir auch nicht schönreden“, sagte Rose nach dem Spiel. „Das darf nicht passieren, weil es uns einfach Probleme bereitet. Und ein Spiel, das du im Griff hast, vielleicht nochmal kippen kann.“
War es überhaupt eine Notbremse?
Während es an Orbans Foul keinerlei Zweifel gab, so hatte Mitspieler Nicolas Seiwald, der in der Situation kurz hinter Orban stand, die Entscheidung von Schiedsrichter Florian Badstübner doch anders gesehen. „Der Stürmer legt sich den Ball dann aus meiner Sicht weit vorbei und wenn ich da jetzt durchlaufe, bin ich schon der Meinung, dass ich den Angreifer noch ablaufen kann.“ Somit wäre Orban nicht letzter Mann gewesen und es wäre bei einem Freistoß geblieben. Aus kicker-Sicht war der Platzverweis allerdings „eine harte, aber vertretbare Entscheidung“.
Für Orban war es in dieser Saison schon der zweite Platzverweis wegen einer Notbremse. Bereits am 1. Spieltag flog er gegen Bochum (1:0) wegen einer ähnlichen Aktion vom Platz und musste zwei Spiele pausieren. Einen RB-Einspruch gegen die Sperre hatte das DFB-Sportgericht abgelehnt.
