Das unglückliche Aus in der Conference League ist zwar noch nicht abgehakt beim 1. FC Heidenheim, führt aber dazu, dass der Verein nun einen Re-Start machen kann, vielleicht sogar machen muss. Zwölf Finalspiele stehen an, im Idealfall, Stand jetzt, 14. Relegationsplatz 16 ist das Ziel, kein anderes wird beim FCH aktuell mehr kommuniziert.
Für den FCH bleibt nun nur noch die Bundesliga
Zwar hat er es nicht explizit gesagt, doch es ist davon auszugehen, dass FCH-Trainer Frank Schmidt ordentlich durchwechseln wird in Leipzig. Die 120 Minuten gegen Kopenhagen wiegen schwer. „Wir müssen schauen, wie wir die Frische so gut wie möglich wieder auf den Platz bekommen“, sagt Heidenheims Trainer.
Die Enttäuschung ist allenthalben zu spüren. Das Ausscheiden müsse man akzeptieren. „Wir müssen jetzt zeigen, dass wir einen Wettbewerb haben, auf den wir uns voll fokussieren können. Leipzig ist klarer Favorit, sehr heimstark. Unser Anspruch muss aber sein, dass wir wehrhaft sind“, sagt Schmidt. Man muss das Ausscheiden nicht nur körperlich ertragen, sondern auch emotional und mental – und das ausgerechnet bei einem Champions-League-Kandidaten.
Schmidt: Haben das Weiterkommen „etwas verspielt“
Kurz nach dem Ausscheiden war Schmidt nicht danach, vom Stolz über die vergangenen Europapokalauftritte zu sprechen. Natürlich hat er mit seiner Mannschaft Geschichte geschrieben, doch das Ausscheiden, was in Summe durchaus in die Kategorie „unnötig“ gepackt werden dürfte, überwiegt. „Man muss fast sagen, dass wir etwas verspielt haben, wenn man die Partie gegen St. Gallen nimmt oder das Spiel in Istanbul, haben uns nicht direkt qualifiziert“, so Schmidt.
Abhaken muss man das vergangene Dreivierteljahr. „Wir werden jetzt nicht in Erinnerungen schwelgen, ab jetzt zählt ausschließlich die Bundesliga. Zwölf Spiele, am besten 14 Spiele noch in dieser Saison. Der volle Fokus geht jetzt auf den Klassenerhalt“, sagt Schmidt. Es gehe bereits jetzt darum, diesen „Dreikampf“ unten in der Tabelle zu gewinnen.
„Wir spielen jetzt in Leipzig und normal wäre: Wir verlieren das Spiel. Leipzig als Favorit, wir mit der Vorbelastung.“ (Frank Schmidt)
Man sei dem Boden nähergekommen in der Wahrnehmung, hat Schmidt vor allem im Umfeld ausgemacht. Die Chance für die restlichen Aufgaben sieht er vor allem auch darin, dass er sich in den kommenden Wochen mit seiner Mannschaft stets eine Woche intensiv auf die Gegner vorbereiten kann, was bislang häufig fehlte.
„Wir spielen jetzt in Leipzig und normal wäre: Wir verlieren das Spiel. Leipzig als Favorit, wir mit der Vorbelastung. Wenn das aber schon so klar wäre, dann müssten wir ja nicht nach Leipzig fahren“, sagt Schmidt und hofft darauf, dass seine Mannschaft den Leipzigern ein unangenehmer Gegner sein kann. Man müsse am Sonntag erkennen, dass die Mannschaft an ihre Chance glaubt, „aber am Ende liegt es nicht nur an uns allein“, so Schmidt. Das Schöne am Fußball sei doch, so Schmidt, dass es immer wieder Ergebnisse gebe, mit denen im Vorfeld niemand gerechnet hatte.
Die Hoffnung ist beim FCH nach wie vor vorhanden
So ganz überraschend ist die Situation, in die der FCH hineingeschlittert ist, nicht. Schon vor der Saison hatte Frank Schmidt stets von 34 oder 36 Spielen gesprochen, die man unter Umständen benötigt, um am Ende den Klassenerhalt zu schaffen.
Nach dem Aus im DFB-Pokal und dem Aus in der Conference League heißt es, „den Reset-Knopf zu drücken“, so Schmidt. „Das nehmen wir nun an, und wir sehen auch die Chance, aus dieser Situation, nach diesen zwölf Partien, den Klassenerhalt feiern zu können“, so Schmidt. Man habe nach wie vor die Chance, den Klassenerhalt zu schaffen – und daran glaubt man in Heidenheim nach wie vor.