Nach BVB-Debakel: Baumgart schärft die Sinne 

 

Auf Union Berlin wartet eine spannende Woche. Am Freitag steht die Berufungsverhandlung beim DFB-Bundesgericht auf dem Programm. Am Sonntag gibt es den Abstiegsknaller gegen Kiel.

Richtungsweisende Tage in Berlin

Am Dienstagnachmittag sollte es in Köpenick eigentlich auch ein bisschen tröpfeln. Doch der Wettergott hatte für die Profis des 1. FC Union Berlin beim ersten Training in dieser Woche mildes Wetter im Angebot, zeitweise auch mit Sonnenschein.

Vielleicht half dieser auch ein Stück weit dabei, die 0:6-Niederlage bei Borussia Dortmund weiter von sich zu schieben. Auch die knapp 100 Fans versuchten die Mannschaft aufzurichten, indem sie beim Einlaufen den Profis Beifall spendeten. Für Kapitän Christopher Trimmel gab es später einen Tag nach seinem 38. Geburtstag auch noch ein paar Süßigkeiten.

Trainer Steffen Baumgart hat das Debakel beim BVB noch nicht völlig abgehakt. Verbal erinnerte der 53-Jährige seine Mannschaft daran, als sie eine Übung in etwa der Zeit absolviert hatte, in der es in Dortmund vier Gegentore gab. Das konnte man aus dem Kreis auch bis an die Seitenlinie hören. „Ihr verarscht die Leute, oder? Oder ihr verarscht euch selbst“, sagte Baumgart, ohne dabei die Fassung zu verlieren.

Eine weitere Niederlage in dieser Woche ist eigentlich verboten, wenn man nicht noch tiefer in den Abstiegssumpf geraten will. Aber praktisch könnte es für Union am Wochenende sogar zwei geben: vor dem DFB-Bundesgericht und gegen Holstein Kiel.

Am Freitag droht ab 12.30 Uhr in der Berufungsverhandlung am DFB-Campus in Frankfurt weiterhin der Verlust des Punktes, den Union am 14. Dezember 2024 beim 1:1 gegen den VfL Bochum erzielt hatte.

Doch wegen des Feuerzeugwurfes eines Berliner Zuschauers auf den Bochumer Torwart Patrick Drewes wertete das DFB-Sportgericht die Begegnung am 9. Januar 2025 mit 2:0 für den VfL, der daraufhin Einspruch einlegte.

Zingler reist mit nach Frankfurt

Parallel zur mündlichen Verhandlung des DFB-Bundesgerichts in Frankfurt findet am Freitag (14 Uhr) in Berlin die Union-Pressekonferenz zum Heimspiel am Sonntag (15.30 Uhr) gegen Holstein Kiel statt.

Deswegen gehört Kommunikationschef Christian Arbeit diesmal nicht zur Union-Delegation in Frankfurt. Dafür soll dem Vernehmen nach Präsident Dirk Zingler gen Westen reisen.

Damit würden die Hauptstädter ihren größten Lautsprecher entsenden. Das Vereinsoberhaupt fehlte bei der Verhandlung des DFB-Sportgerichts im Januar. Erst im Anschluss hatte sich Zingler mit markigen Aussagen zu Wort gemeldet. Jetzt ist die Angelegenheit Chefsache. Ob das vor dem DFB-Bundesgericht weiterhilft, ist offen.

Vogt vor Rückkehr

Im Heimspiel gegen das seit sechs Partien sieglose Schlusslicht Holstein Kiel ist Union zumindest Favorit. Doch in letzter Zeit dienten die Eisernen sehr häufig als Aufbaugegner für die Konkurrenz. Das soll sich nun nicht wiederholen.

Theoretisch könnte Kevin Vogt wieder im Kader stehen. Der Abwehrroutinier trainiert nun in der zweiten Woche voll mit. Außenbahnspieler Robert Skov (Fußverletzung) arbeitete dagegen nur individuell in der Kabine. Mit dem Dänen ist gegen Kiel nicht zu rechnen.

Das gilt auch für Oluwaseun Ogbemudia. Nach seinem Mittelfußbruch kann das Abwehrtalent zwar immer noch keine Zweikämpfe bestreiten. Aber zu Beginn der Einheit stand er mit auf dem Rasen.

 

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