Trotz laufenden Vertrags gab RB Leipzig Julian Nagelsmann im Sommer 2021 zum FC Bayern ab. In der Nachbetrachtung bezeichnet der damalige RBL-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff dies als „eine der größten Fehlentscheidungen“ seiner Manager-Karriere.
Bundestrainer verließ RB Leipzig vorzeitig
Auch im neunten Jahr in der Bundesliga wird RB Leipzig den Traum vom erstmaligen Gewinn der Deutschen Meisterschaft vertagen müssen. Zu groß ist der Rückstand der Sachsen nach 20 Spieltagen, um noch einmal ins Titelrennen einzugreifen.
Wäre die Situation womöglich eine andere, stünde Julian Nagelsmann noch an der Seitenlinie der Sachsen? Den heutigen Bundestrainer im Sommer 2021 – damals war Leipzig amtierender Vizemeister – zum FC Bayern München ziehen zu lassen, bezeichnet Oliver Mintzlaff heute als „eine der größten Fehlentscheidungen und Enttäuschungen“ seiner Manager-Karriere.
„Julian Nagelsmann war für mich der beste Trainer, den ich persönlich erlebt habe.“ (Oliver Mintzlaff)
„Julian Nagelsmann war für mich der beste Trainer, den ich persönlich erlebt habe. Ein überragender Trainer“, erklärte der damalige Geschäftsführer von RBL, der heute in derselben Funktion bei Red Bull tätig ist, am Mittwoch auf der Spobis-Konferenz in Hamburg.
„Wir haben fantastische Trainer von Ralph Hasenhüttl, Ralf Rangnick bis Marco Rose, mit dem wir Titel gewonnen haben und in die Champions League gekommen sind“, blickt Mintzlaff zurück: „Aber Julian Nagelsmann hatte für mich schon so was Spezielles. Ich glaube, dass wir mit Julian Nagelsmann auch gerne einen längeren Weg gegangen wären.“
Nagelsmann wollte weg
Statt mit dem heute 37-Jährigen, der in Leipzig einen bis 2023 gültigen Vertrag hatte, „nochmal drei, vier Runden“ zu drehen, ließen Mintzlaff und Co. Nagelsmann gegen die Zahlung einer stattlichen Entschädigung vorzeitig ziehen. „Das Paket über 20 Millionen Euro war da und die Situation war so, dass Julian das wollte“, erklärte Mintzlaff: „Und dann gehört es sich für mich auch, dass du dann auch an den Tisch kommst.“
„Ich wusste, dass es dann schwierig wird für uns“, so Mintzlaff. Statt in der Folgesaison den Druck auf den Rekordmeister zu erhöhen, ging es unter Nagelsmann-Nachfolger Jesse Marsch bergab. Nach 14 Spieltagen, lediglich fünf Ligasiegen und Platz 11 folgte die Trennung von Mintzlaffs „gutem Freund“, der „zu dem Zeitpunkt nicht der richtige Trainer für den Fußball war, den Julian nach Leipzig gebracht hatte“.