Mindset, Momentum, Mut: Kiel-Trainer Rapp beschwört Mental-Vorteile 

 

Nach dem 1:0-Sieg bei Union Berlin schöpft Bundesliga-Aufsteiger Holstein Kiel neuen Mut im Kampf um den Klassenerhalt. Es lockt der Sprung auf Relegationsplatz 16. Vor dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart geht Störche-Trainer Marcel Rapp in die kontrollierte Verbal-Offensive.

Holstein-Lazarett lichtet sich

Mit dem ersten Auswärtserfolg hat Aufsteiger Holstein Kiel einen weiteren Haken in der internen To-Do-Liste seiner erst 24 Spieltage alten Bundesliga-Geschichte gesetzt. Doch das 1:0 bei Union Berlin am vergangenen Sonntag hat weit mehr bewirkt als ein statistisches Ausrufezeichen. Die Störche wittern ernsthaft Morgenluft im vermeintlich aussichtslosen Kampf um den Klassenerhalt. Das „kleine gallische Dorf“ vom Ostseestrand muckt auf!

Und dies sogar mit einer neuen kontrollierten Verbal-Offensive abseits der Spielfläche. So beschwört KSV-Trainer Marcel Rapp vor dem erneut ausverkauften Heimspiel gegen den VfB Stuttgart das mentale Triple-M als möglichen X-Faktor im Tabellenkeller: Mindset, Momentum, Mut. „Wir haben am Anfang gesagt, die Jungs müssen sich entwickeln. Und wenn sie die Chance dazu durch Umfeld und Fans bekommen, werden sie sich entwickeln. Dieser Fall ist eingetreten“, so der 45-Jährige am Donnerstag.

„Sensationell“: Rapp lobt die Fan-Base

Tatsächlich sorgt die minimale Erwartungshaltung der Öffentlichkeit an der Förde für die erforderliche Ruhe bei der Alltagsarbeit, ist die offenkundig bedingungslose Unterstützung des eigenen Anhangs nicht nur für Rapp „sensationell“. Rahmenbedingungen, die bereits in der Vorsaison den Weg zur sportlichen Sensation ebneten. „Wir brauchen keine Angst vor Pfiffen zu haben. Das ist ein großer Vorteil gegenüber der Konkurrenz“, sagt der Coach und schiebt einen auf eigener Spieler-Erfahrung basierenden Appell hinterher: „Man steigt immer erst im Kopf und nicht in der Tabelle ab.“

Die Gier auf weitere Großtaten ist im Kreis der Kieler Widerstandskämpfer geweckt. Mit einem neuerlichen Punktgewinn am Samstag (15.30 Uhr) winkt der Sprung auf Relegationsplatz 16. Ein zweiter Sieg in Folge wäre gar die nächste Erstliga-Premiere der Störche – und zugleich die ideale Steilvorlage für den zweiten Teil der schwäbischen Woche mit dem folgenden Gastspiel beim 1. FC Heidenheim.

  • Die aktuelle Tabelle

Natürlich sei der VfB mit „seiner individuellen Qualität und seinem guten Plan, Fußball zu spielen, ein dickes Brett“, sagt Rapp und rückt mit diesen Worten die realen Kräfteverhältnisse des anstehenden Duells unabhängig von der Stuttgarter Ergebniskrise ins rechte Licht. Der Begriff „Heimniederlage“ indes fällt nicht.

Nordische Frühlingsgefühle vermittelt zudem der Blick auf das sich lichtende Kieler Lazarett. Zwar fallen Colin Kleine-Bekel (Aufbau nach Kreuzbandriss), Patrick Erras (Folgen einer Gehirnerschütterung), John Tolkin (Muskelfaserriss) und Ivan Nekic (Schambeinverletzung) weiter aus. Auf der Gegenseite stehen die Offensiv-Anker Steven Skrzybski und Alexander Bernhardsson zumindest für Teilzeit-Einsätze wieder zur Verfügung.

 

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