Mehr „Hoeneß-Ball“, mehr Undav-Rhythmus? 

 

Setzt der VfB Stuttgart seine Siegesserie fort? Gegen Wolfsburg könnten die Schwaben wieder mehr ihr eigentliches fußballerisches Gesicht zeigen. Und Deniz Undav seines auch.

Der VfB empfängt den VfL

Körperlich und psychisch geplagt von der untypischen Belastung vieler englischer Wochen fuhr der VfB Stuttgart im Pokal-Viertelfinale gegen Augsburg und im Liga-Gastspiel in Dortmund zwei enorm wertvolle Siege ein. Und das nach drei aufeinanderfolgenden Niederlagen gegen Mainz, Paris und Gladbach.

Es war daher nur verständlich, dass den Schwaben diese Belastung dabei anzumerken war, weshalb Trainer Sebastian Hoeneß gegen FCA und BVB augenscheinlich gerade gegen den Ball eine etwas passivere und kräfteschonendere Herangehensweise wählte. Diese erklärte der 42-Jährige hinterher dann auch mit der Unmöglichkeit, die Intensität vergangener Spiele an den Tag zu legen. Auch Fußballer sind schließlich nur Menschen.

Nachdem der VfB beim BVB-Debüt von Niko Kovac den Spielverderber gegeben hatte, konnte auch am Neckar nun mal wieder durchgeatmet werden. Sechs „freie“ Tage zwischen zwei Spielen. „Das hat uns allen gut getan“, verriet Hoeneß auf der PK vor dem kommenden Liga-Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker). „Gleich am ersten Tag hat man eine andere Energie, eine gewisse Stimmung gemerkt.“

Hoeneß war es in Dortmund zu passiv

Die Vorzeichen einer Rückkehr zu mehr Aktivität? Zum eigentlichen „Hoeneß-Ball“? Drei Dinge deuten durchaus darauf hin. Einmal hat Hoeneß die teils doch arge Passivität in Dortmund gar nicht so gefallen – „mir war es in der einen oder anderen Situation sogar zu viel“. Auch erkennt der Trainer in den Wölfen einen Gegner, der sich „sehr stabilisiert“ und zu dem gefunden hat, was er unter Chefcoach Ralph Hasenhüttl spielen will. Was nicht unbedingt proaktiv ist.

Und dann verriet Hoeneß noch, dass der VfB in der ungewohnt langen Trainingswoche „an unserer Idee mit Ball“ gearbeitet hat – die Zuschauer können also wieder einen dominanteren Vizemeister erwarten. Wohl mit einem zuletzt erkrankten Deniz Undav, der schon wieder „alles mittrainiert“ hat und im Normalfall „einsatzbereit“ ist.

Und wie leistungsbereit ist der Nationalspieler? Dass er wieder regelmäßig trifft, hilft dem VfB, dass er zwischen gute Szenen nach seiner längeren Verletzungspause aber auch noch einige schlampige einstreut, hatte Undav nach dem Pokalspiel – er schoss das Siegtor – im Post-Match-Interview sogar selbst beklagt.

„Ich sehe es auch so. Er hat auch mal einen leichten Ballverlust drin, den wir so von ihm nicht kennen“, thematisierte Hoeneß die Schwankungen seines Goalgetters. Nicht ohne Einordnung: „Dass er den Rhythmus noch nicht wieder so haben kann wie vorher, ist auch normal.“ Es klang nach Verständnis, zwischen den Zeilen sogar nach einer kleinen Einsatzgarantie – abhängig natürlich vom weiteren Krankheitsverlauf. Das Ziel ist ja schließlich der Rhythmus.

Und sollte Undav sein Team gegen Wolfsburg erneut zum Sieg schießen, würde hinterher sowieso keiner mehr über ein paar Stolperer reden. Außer vielleicht Undav selbst.

 

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