Maehles Wunderheilung: Aus drei Wochen wurden ein paar Tage 

 

Joakim Maehle drohte dem VfL Wolfsburg lange auszufallen, überraschend stand er gegen Union Berlin (1:0) aber schon wieder auf dem Rasen. Wie hat der Däne das gemacht?

Rasend schnelle Rückkehr nach einem Muskelfaserriss

Die Nachricht war niederschmetternd für ihn. Gerade erst war Joakim Maehle nach seiner Sprunggelenksverletzung im Sommer mit anschließenden Rückenproblemen zurückgekehrt, da drohte ihm der nächste Ausfall. Beim 3:1-Sieg in Heidenheim zog es dem Wolfsburger Linksverteidiger in den linken Oberschenkel, als er am nächsten Tag untersucht wurde, hieß es: Ein leichter Muskelfaserriss, zwei bis drei Wochen Pause. Damit war klar: Die Länderspiele mit Dänemark verpasst der Außenverteidiger, und auch das VfL-Spiel gegen Union Berlin war zunächst ausgeschlossen. „Das war Mist“, ärgerte sich Maehle, „ich war gut in Form.“

Maehle begab sich in die Hände eines Landsmannes

Also setzte er alles daran, früher wieder fit zu sein. In Absprache mit den VfL-Ärzten machte sich der 27-Jährige auf nach Kopenhagen zu einem Mann namens Thomas Jörgensen. Der Physiotherapeut und Reha-Coach hatte Maehle schon wegen der anhaltenden Rückenprobleme behandelt, nun machte er sich an den Oberschenkel. Mehrere Stunden am Tag intensive Behandlung – mit bemerkenswerten Ergebnissen. „Ich würde nicht sagen, dass er ein Zauberer ist“, sagt Maehle, „aber er ist spezialisiert auf Oberschenkel.“ Auch bei anderen Spielern habe es Jörgensen schon geschafft, die Ausfallzeit zu reduzieren. „Aus vier Wochen wurden zwei, aus drei Wochen wurden zehn Tage.“

„Wenn es schiefgegangen wäre, hätte ich es auf meine Kappe genommen.“ (Wolfsburgs Joakim Maehle kehrte nach Oberschenkelverletzung ins Team zurück)

Und aus Maehles prognostizierter Pause wurde eine kleine Wunderheilung, nach ein paar Tagen stand der Däne wieder auf dem Trainingsplatz und gegen Union (1:0) 90 Minuten auf dem Feld. Als wäre nichts gewesen. Als Maehle aus Dänemark zurückgekehrt war, fühlte er sich gut. Er überzeugte die skeptischen VfL-Mediziner davon, es zu versuchen. „Ich konnte den Doc total verstehen, aber ich wollte unbedingt spielen und habe das Risiko genommen. Wenn das schiefgegangen wäre, hätte ich es auf meine Kappe genommen.“

Es ging nicht schief, auch im Nachgang blieb „Maschine“ Maehle, so haben ihn schon Trainer Ralph Hasenhüttl und Landsmann Jonas Wind in der Vergangenheit bezeichnet, beschwerdefrei, am Dienstag absolvierte er die gesamte Trainingseinheit. Und will nun mit dem VfL nach zwei Siegen in Serie weiter klettern. Es ist noch immer nicht sonderlich schön anzusehen, was der VfL auf dem Rasen bietet, aber zumindest deutlich stabiler als noch vor Wochen.

„Wir wussten beim Betreten des Platzes, dass wir verlieren werden“

Maehles Meinung dazu: „Es ist nicht einfach, uns zu schlagen. Wir haben eine Basis, auch wenn Spieler ausgetauscht werden, weiß jeder, was zu tun ist. Darauf können wir aufbauen.“ Das, unterstreicht der Däne unverblümt, sei in der vergangenen Saison noch anders gewesen. „Da gab es Spiele, da wussten wir schon beim Betreten des Platzes, dass wir verlieren werden.“ Was schließlich nicht selten auch der Fall war.

 

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