Der FC Bayern hat wieder einmal späte Gegentore kassiert. Zwar reichte es gegen Holstein Kiel noch zum Sieg, Joshua Kimmich sparte dennoch nicht mit Kritik. Harry Kane brach wieder einmal einen Rekord.
Wieder ein Kane-Rekord
Als die Anzeigetafel mit der leuchtenden Drei nach oben gereckt wurde, war der FC Bayern auf bestem Wege zum deutlichen Heimsieg. Weil bis zum Abpfiff aber noch zweimal Steven Skrzybski verkürzte, stand letztlich ein knappes 4:3 zu Buche. Nicht das erste Mal in dieser Saison, dass sich die Münchner spät noch Gegentreffer fangen.
„Wir wissen, dass wir die Mentalität haben müssen, kein Tor in 90 Minuten zu kassieren. Auch wenn wir ein paar Tore vorne sind, wir dürfen nicht abschalten“, monierte Jamal Musiala bei Sky. Generell sei nun „keiner von uns glücklich, dass es noch 4:3 ausgegangen ist“.
Kieler sorgen spät für Spannung
Bis zur 54. Minute hatten die Münchner gegen vor allem zu Beginn sehr kompakte und gefährliche Nadelstiche setzende Gäste aus Kiel einen 4:0-Vorsprung herausgeschossen, das Spiel schien entschieden. Selbst ein Treffer von Finn Porath zum 1:4 aus Sicht der Gäste schien daran in Minute 62 nichts mehr zu ändern, auch wenn der Aufsteiger immer mutiger wurde. Bis in die Nachspielzeit, als es dann doch noch spannender wurde, als es für die bayerischen Nerven gut war.
Nach Meinung von Joshua Kimmich gehe der Mannschaft momentan ab, „den Hunger über 90 Minuten zu haben“. Das Problem verortete der Sechser, der die Tore eins und zwei stark eingeleitet hatte, zwischen den Ohren: „Es ist keine Sache der Qualität. Es ist eher in den Köpfen. Wir dürfen unsere Prinzipien nicht verlieren. Wenn wir die verlieren, sind wir eine normale Mannschaft. So sind wir gegen jede Mannschaft verwundbar.“
Schon nach der Niederlage in der Champions League bei Feyenoord Rotterdam hatte der 29-Jährige den Finger in die Wunde gelegt und sprach auch diesmal schonungslos die Münchner Mängel an. Angesichts eines mit Topspielen gespickten Februars zur rechten Zeit. Neben den beiden Play-off-Partien gegen Celtic Glasgow stehen für den FC Bayern auch gegen Bremen, Leverkusen, Frankfurt und Stuttgart wichtige Partien an.
Kane wieder mit Rekord
Was gegen Kiel neben späten Gegentoren auch nicht das erste Mal passierte: Harry Kane brach mal wieder einen Rekord. Zweimal traf der Engländer, seine Treffer 54 und 55 in der Bundesliga. Mehr hatte in 50 Ligapartien zuvor kein Spieler geschafft. Auf den weiteren Plätzen folgen Erling Haaland (50), Uwe Seeler (44), Timo Konietzka (41) und Grafite (40). „Es ist schön, dass man solche Zahlen hat“, freute sich der Angreifer und bedankte sich auch artig bei seinen Mitspielern.
Ein Novum stellten die beiden Kopfballtreffer, einmal kurz vor und einmal unmittelbar nach der Pause, für Kane indes auch noch dar: Zum ersten Mal gelang ihm das innerhalb eines Spiels für den FC Bayern.