Mike Tullberg bleibt mindestens noch für ein drittes Spiel Interimstrainer von Borussia Dortmund. Das bestätigte Sport-Geschäftsführer Lars Ricken am Mittwoch. Sportdirektor Sebastian Kehl kündigte derweil am Abend eine zeitnahe Entscheidung bei der Trainersuche an.
Kovac weiter in der Pole Position
Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur sagte Ricken, dass Tullberg definitiv auch beim Bundesliga-Auswärtsspiel beim 1. FC Heidenheim auf der BVB-Bank Platz nehmen wird. Diese Entscheidung stehe unabhängig vom Dortmunder Abschneiden beim abschließenden Champions-League-Gruppenspiel gegen Schachtar Donezk am Mittwochabend, bei dem der BVB unter Umständen noch die direkte Qualifikation für das Achtelfinale erreichen kann, (21 Uhr, LIVE! bei kicker) fest.
Der etatmäßige U-19-Trainer Tullberg hatte nach der Entlassung von Trainer Nuri Sahin am vergangenen Mittwoch die Profimannschaft übernommen – ursprünglich nur für das Bundesligaspiel gegen Werder Bremen. Allerdings bestätigte Ricken bereits kurz nach dem Spiel, dass Tullberg auch gegen Donezk auf der Bank sitzen würde. „Wir nehmen uns die notwendige Zeit“, hatte Ricken zur Trainersuche gesagt. „Ich glaube, wir sind aktuell mit Mike hervorragend aufgestellt, weil er die Spieler erreicht.“
Kovac weiter in der Pole Position
Vor dem Champions-League-Spiel gegen die Ukrainer unterstrich Sportdirektor Sebastian Kehl, dass Tullberg vorerst auf der Dortmunder Trainerbank bleiben wird. „Wir werden mit Mike am Samstag in die Bundesliga gehen“, sagte der Ex-Profi bei DAZN, stellte im Anschluss aber klar, dass man bald eine externe Lösung präsentiert wird: „Trotzdem kann ich sagen, dass wir auf der Zielgeraden sind in den anderen Gesprächen. Wir haben ja auch gesagt, dass wir versuchen wollen, einen neuen Trainer zu finden. Wie gesagt, wir sind auf der Zielgeraden – lassen Sie sich einfach mal überraschen.“
In der Pole Position befindet sich weiterhin Niko Kovac. Zuletzt gab es allerdings noch eine entscheidende Uneinigkeit zwischen Coach und Klub: Dortmund möchte sich nur bis Sommer binden, um dann mit einem anderen Trainer den mutmaßlich radikalen Neuanfang zu starten, Kovac sieht sich eigentlich nicht als Feuerwehrmann.
Zuletzt hatte Kehl betont, dass man „die richtige Entscheidung“ dann treffen werde, „wenn wir so weit sind. Bis dahin genießt Mike Tullberg unser volles Vertrauen.“ Da die Trainersuche des BVB weiterhin ergebnislos verläuft, war bereits erwartet worden, dass der Däne auch für das Spiel in Heidenheim in der Verantwortung stehen wird.
„Ich bin ein großer Fan davon, wenn jemand aus dem eigenen Stall gute Leistungen bringt, den auch zu fördern“, hatte Ricken am Tag der Sahin-Entlassung gesagt, allerdings nachgeschoben, dass „wir in unserer jetzigen Situation einen externen Input brauchen“. Die Suche nach diesem externen und dauerhaften Sahin-Nachfolger zieht sich allerdings weiter hin. Sollte weiter keine Einigung mit einem Kandidaten erzielt werden, könnte Tullberg auch über das Heidenheim-Spiel hinaus BVB-Trainer bleiben.