Trotz widriger Umstände schaffte Werder nach dem mäßigen Start ins neue Jahr vorerst den Turnaround. Zum Spiel beim FC Bayern nimmt man trotz einiger Personalsorgen ein entsprechend positives Gefühl mit.
Schwere Aufgabe in München
Kurz ging der Blick noch einmal zurück. „Du kannst auch schön Fußball spielen und gewinnen“, schob Senne Lynen zu diesem 1:0-Sieg über den FSV Mainz 05 voraus. „Aber solche Kampfspiele zu gewinnen ist richtig schön.“
Recht groß war der Druck auf Bremer Seite nach dem Start ins neue Jahr gewesen, bei dem man nach den Worten von Trainer Ole Werner „nicht die Ergebnisse erzielt hat, die man sich vorgestellt hatte“. Die Art und Weise, wie sich Werder im Verfolgerduell um die internationalen Plätze letztlich gegen den FSV den Erfolg sicherte, beeindruckte Lynen.
„Die Energie unter uns Spielern in der Mannschaft war richtig gut“, nahm der Belgier Bezug auf die Kritik Werners aus der Vorwoche, in der eben diese Energie beim 2:2 in Dortmund über weite Strecken gefehlt hatte. Lynen: „Die Energie war auf dem Platz, Qualität auch.“ Und die Einstellung und Motivation sowieso, wie der 25-Jährige mit einem Augenzwinkern anmerkte: „Wir hatten sozusagen schon vor dem Spiel entschieden, dass wir gewinnen.“
Zwei Drittel der Abwehr fehlen
Diese Art der Mentalität wird vonnöten sein, um am Freitag eine der schwierigsten Aufgaben, die im Laufe einer Saison anstehen, zu bewältigen: Ein Auswärtsspiel in München, noch dazu mit einer angespannten Personallage.
Wie schon in den Spielen zuvor haderte Werder gegen Mainz mit dem Unparteiischen, diesmal Martin Petersen, der in der Nachspielzeit mit Niklas Stark (Spielverzögerung) und Kapitän Marco Friedl (Reklamieren) gleich zwei Drittel der nominellen Dreier-Abwehrkette mit „Gelb-Rot“ vom Platz schickte.
„Sie sind nicht dabei“, so Lynen nüchtern und ebenfalls nicht begeistert von der Schiedsrichterleistung. „Hoffentlich sind wir damit jetzt durch für den Rest der Saison. Es war unnötig. Wir müssen schauen, wie wir das hinkriegen.“
Zentrale wird wieder gestärkt
Zumal mit Leonardo Bittencourt (Oberschenkel) eine der auffälligsten Figuren beim jüngsten Turnaround für München fraglich ist. Immerhin, bei Anthony Jung, dem dritten Verteidiger, der gegen Mainz im Spielverlauf bereits verletzungsbedingt vom Platz gegangen war, gab es nach muskulären Problemen inzwischen Entwarnung.
Und: Mit dem Dänen Jens Stage kehrt nach abgebrummter Gelb-Sperre eine wichtige Größe zurück und stärkt neben Lynen in München die Zentrale.