Daran, dass die 0:3-Niederlage in München berechtigt war, ließ auch Werders Interims-Abwehrchef keine Zweifel. Dennoch fand der 29-Jährige auch positive Ansätze, während er selbst unfreiwillig an einer bitteren Negativstatistik weiterarbeitete…
Persönliche schwarze Serie hat Bestand
„Zwei Elfer gegen Bayern – da wird es für jede Mannschaft schwer“, zuckte auch Milos Veljkovic nach dem 0:3 am Freitagabend beim Rekordmeister, für den unter anderem Harry Kane zweimal vom Punkt aus getroffen hatte, die Schultern. „In der ersten Halbzeit haben wir eine solide Leistung gezeigt, in der zweiten Halbzeit auch ein bisschen Pech gehabt. Schlussendlich haben wir verdient verloren.“
Die gewählte Defensivtaktik hätte nach Ansicht des Interims-Abwehrchefs aufgehen können, wenn sein Team neben aller Verteidigungsarbeit wenigstens eine Spur besser nach vorne agiert hätte. „Mit dem Ball hätten wir etwas sorgfältiger umgehen müssen. Sonst kommt eben Welle auf Welle, und da sind die Bayern natürlich stark. Sie haben ihre Chancen genutzt. Vor allem in der zweiten Halbzeit waren wir etwas zu ungefährlich, was die Umschaltsituationen betrifft.“
Not-Elf gab alles
Als kleine Entschuldigung für die schließlich überschaubare Darbietung mag gelten, dass Werder personell gebeutelt an die Aufgabe herangehen musste. Nicht einmal Trainer Ole Werner hatte nach seiner Roten Karte aus dem Mainz-Spiel eine Woche zuvor aktiv am Geschehen teilnehmen dürfen. Mit Keke Topp (Syndesmoseriss) fehlte ein Langzeitverletzter, mit Felix Agu kehrte ein anderer wenigstens für die Bank zurück, blieb aber ohne Einsatz. In der Abwehr musste Werder ohne die gelb-rot-gesperrten Marco Friedl und Niklas Stark auskommen, Julian Malatini blieb verletzt außen vor. Leo Bittencourt (Oberschenkel) und Romano Schmid (muskuläre Probleme) traten die Reise nach München nicht mit an, im Spiel dann kamen für Jens Stage (Oberschenkelprobleme) und Justin Njinmah (Fußverletzung) weitere Blessuren hinzu, die zu Auswechslungen zwangen.
Veljkovic, der anstelle von Friedl die zentrale Rolle in der Dreierkette übernahm, lobte die so entstandene Not-Elf: „Trotzdem haben wir es als Mannschaft lange gut gemacht, eine geschlossene Leistung gezeigt. Die Spieler, die reingekommen sind, haben ihre Leistung gezeigt. Es muss auch in den nächsten Wochen so sein, dass jeder bereit ist. Es gibt immer einige Verletzte oder Gesperrte. Da muss jeder bereit sein, den Job zu machen.“
Auch der 13. Anlauf misslingt
Für den Moment, in dem man gefordert ist, bereit zu sein – dafür lieferte der routinierte Veljkovic gegen den FC Bayern ein gutes Beispiel. Belohnt wurde der Serbe mit Schweizer Pass allerdings nicht, wieder nicht. Die persönliche schwarze Serie des 29-Jährigen gegen Bayern München hielt an. Alle zwölf seiner bisher zwölf Spiele in seiner Karriere gegen diesen Gegner waren bisher verloren gegangen. Auch der 13. Anlauf misslang nun. Eine bittere, unfreiwillige Negativstatistik, Ob es eine 14. Chance gibt? Abwarten. Veljkovics Vertrag an der Weser, wo er schon seit 2016 spielt, läuft in diesem Sommer aus.