Wie sein Trainerkollege aus Heidenheim startete auch der Coach der TSG Hoffenheim seine Karriere an der Basis in unteren Ligen.
Hoffenheim vor dem 200. Sieg – Baumann vor 350. Liga-Spiel für die TSG
Die von Frank Schmidt geprägte Ära in Heidenheim ist immer wieder erstaunlich, egal, aus welcher Perspektive man sie betrachtet. Der 51-Jährige ist dort länger im Amt als Hoffenheim in der Bundesliga. Als die TSG den Aufstieg vollzog 2008, hatte Schmidt schon sein erstes Jahr als FCH-Trainer hinter sich.
Ilzer über Schmidt: „Beeindruckend und faszinierend“
Eine außergewöhnliche Karriere, die sich längst auch bis nach Österreich herumgesprochen hat. „Ich verfolge ihn schon sehr lange“, versichert TSG-Trainer Christian Ilzer, „es ist beeindruckend, ich dachte schon, meine Zeit in Graz sei eine kleine Trainerewigkeit gewesen, aber wenn ich seine über 600 Spiele mit Heidenheim sehe, ist das schon faszinierend. Großen Respekt, was er mit Heidenheim geleistet hat.“
Etwa zu der Zeit als Schmidt Heidenheim zunächst in die Regionalliga und über die Jahre immer weiter nach oben führte, startete auch Ilzer seine Karriere jenseits der Seitenlinie – oder besser: auf beiden Seiten der Linie und in zwei Klubs gleichzeitig. „Ich war zu der Zeit Spielertrainer in der allerletzten Spielklasse in Österreich und parallel in der 3. Liga Assistenztrainer“, erinnert sich der 47-Jährige, der sowohl die Doku „Trainer!“ als auch das Buch von Schmidt konsumierte, „ich habe den Film gesehen und auch in ‚Unkaputtbar‘ reingelesen.“
Sogar ein direktes Duell hat es schon gegeben. „Wir hatten mal im Trainingslager im türkischen Belek ein Testspiel gegen Heidenheim, als ich in Wolfsberg Co-Trainer war“, erinnert sich Ilzer, allerdings nicht mehr ans Ergebnis, „ich weiß nicht mehr wie das ausging.“ Hat er vermutlich verdrängt, denn im Januar 2016 siegte Heidenheim glatt mit 3:0.
Sechs Heimspiele ohne Sieg
Am Sonntagabend soll der Spieß umgedreht werden. „Wir wollen endlich auch zu Hause gewinnen“, versichert Ilzer, dessen Team den Aufwärtstrend auch vor eigenem Publikum bestätigen will, zuletzt blieb die TSG in Sinsheim sechsmal sieglos (drei Remis, drei Niederlagen). Jüngst in Bochum (1:0) blieb Hoffenheim erstmals unter Ilzer in der Liga ohne Gegentor, das nun auch zu Hause zu schaffen, ist ein schon sehr lange anvisiertes Ziel der Gastgeber, die als erster Klub in der Bundesligahistorie nun schon 32 Heimspiele nicht mehr zu null spielten.
Doppeltes Jubiläum möglich
Derweil stehen Verein und ihr Torhüter vor runden Jubiläen. Hoffenheim könnte im 569 Bundesligaspiel den 200. Sieg feiern, zudem steht Kapitän Oliver Baumann vor seinem 350. Ligaspiel – für die TSG wohlgemerkt. Zuvor hatte der 34-Jährige bereits 131 für den SC Freiburg verbucht.