„Ich bin ein starker Stürmer und werde das beweisen“ 

 

Eintracht-Zugang Elye Wahi kann es kaum erwarten, an der Seite seines französischen Landsmanns Hugo Ekitiké für die Hessen auf Torejagd zu gehen. Das kommende Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg kommt für ihn aber voraussichtlich noch zu früh.

Frankfurts neuer Angreifer Wahi stellt sich vor

Wegen einer leichten Oberschenkelverletzung verpasste Wahi die jüngsten drei Pflichtspiele bei seinem alten Verein Olympique Marseille. Mittlerweile verspürt er keine Schmerzen mehr, die Eintracht will aber keinen Rückschlag und längeren Ausfall riskieren. Am Dienstag trainierte Wahi individuell, die Reise zum Europa-League-Spiel bei der AS Rom tritt er ohnehin nicht an, da er für den Wettbewerb erst vor der K.-o.-Phase nachnominiert werden kann.

Über individuelle Einheiten soll er in den kommenden Tagen so aufgebaut werden, dass er in der kommenden Woche ins Mannschaftstraining einsteigen kann. Dass er bereits am Sonntag gegen Wolfsburg im Kader steht, ist nahezu ausgeschlossen. Wahrscheinlich kann Wahi frühestens im Auswärtsspiel in Gladbach am 8. Februar eingreifen, und auch da wohl zunächst nur als Joker. Optimal ist das nicht.

Zündet Wahi schneller als Ekitiké?

Bei seiner Vorstellung am Dienstag äußerte sich Wahi zu seinem Fitnesszustand vage. „Ich fühle mich sehr wohl. Zuletzt hatte ich eine kleine Verletzung, aber ich denke, dass ich bald mit Mannschaft spielen könnte“, sagte er. Auf Nachfrage fügte er hinzu: „Ich kann noch nicht sagen, wann ich spielen werde. Aber ich trainiere hart und hoffe, dass ich bald auf dem Platz stehen kann.“ Die Eintracht muss hoffen, dass es nicht so lange dauert wie bei Hugo Ekitiké vor einem Jahr. Der Shootingstar kam ebenfalls im Winter-Transferfenster, musste zunächst aber wochenlang aufgepäppelt werden und glänzte erst im Saisonendspurt. Nach dem Abgang von Top-Angreifer Omar Marmoush zu Manchester City sind die Hessen im Kampf um die Champions-League-Plätze darauf angewiesen, dass der neue 20-Millionen-Stürmer schnell zündet.

Der 22-Jährige ist zuversichtlich, dass er mit dem gleichaltrigen Ekitiké gut harmonieren wird. „Ich kenne ihn. Er ist schnell und hat viele Fähigkeiten. Wir können uns sehr gut ergänzen“, meint Wahi. Über seine eigenen Qualitäten sagt er: „Ich bin ein schneller Spieler, der gerne ins Eins-gegen-eins und ins Dribbling geht. Ich bin hier, um Tore zu schießen.“ Zuletzt erlebte er in Marseille allerdings eine Karrieredelle, zählte nicht zum Stamm und schoss in dieser Saison nur drei Tore. Die Probleme bei Olympique eröffneten der Eintracht nun die Möglichkeit zur Verpflichtung.

Schon vor eineinhalb Jahren bestand Interesse seitens der SGE, doch Wahi wechselte für 30 Millionen Euro Ablöse nach Lens. Allerdings gab es schon damals, im Sommer 2023, einen ersten Austausch mit Trainer Dino Toppmöller. „Ich hatte sofort eine gute Verbindung zu ihm. Natürlich ist es auch ein Vorteil, dass er Französisch spricht“, sagt Wahi und betont: „Ich bin begeistert vom Projekt hier.“ Im Vorfeld des Wechsels erkundigte er sich auch bei Randal Kolo Muani, Niels Nkounkou und Ekitiké über seinen neuen Klub: „Sie haben nur Gutes erzählt. Ich freue mich einfach, hier zu sein.“

„Ich zweifele nicht“

Seine beste Zeit erlebte Wahi in der Saison 2022/23. Da erzielte der agile, technisch versierte und abschlussstarke Stürmer für Montpellier in 33 Liga-Spielen 19 Tore. Pro Treffer benötigte er im Schnitt nur 3,3 Torschüsse, womit er der effizienteste Stürmer der Ligue 1 war. Danach lief schon in Lens nicht mehr alles rund, in Marseille setzte sich der Abwärtstrend im vergangenen Halbjahr fort. „In Montpellier hatte ich meine beste Saison, da war ich noch ein junger Spieler. Mittlerweile kennen die Verteidiger mich und meine Spielweise besser, und die Erwartungen sind viel höher“, rekapituliert der Stürmer. Nichtsdestotrotz kündigt er selbstbewusst an: „Ich zweifele nicht, kenne meine Fähigkeiten und mein Potenzial. Ich bin ein starker Stürmer und werde das beweisen.“

Es sei für ihn ein „wichtiger Schritt, ins Ausland zu gehen“, sagt Wahi. Neue Stadt, neues Land, andere Sprache, andere Kultur – all das will er aufsaugen. „Ich werde versuchen, mich so schnell wie möglich einzuleben und die Sprache zu lernen. Ich hoffe, dass ich die nächste Pressekonferenz auf Deutsch machen kann“, erklärt der Angreifer. Der Anfang war schon mal vielversprechend, zur Begrüßung rief er wie ein waschechter Frankfurter: „Gude!“

 

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