Nach dem 0:4 gegen den 1. FC Union steht Hoffenheims Trainer Christian Ilzer unter Zugzwang. Vor allem im März warten entscheidende Partien.
Im März warten vier Sechs-Punkte-Spiele
Die Vorzeichen stehen gar nicht mal so schlecht für die TSG, wenn diese an diesem Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) bei Werder Bremen gefragt ist. Schließlich gewann Hoffenheim vier der jüngsten sechs Duelle mit den Hanseaten. Dazu kommt, dass Werder seine jüngsten neun Heimspiele gegen die Kraichgauer allesamt nicht für sich entscheiden konnte. Das Problem an der Sache, zumindest aus Sicht der Gäste: Statistiken sind graue Theorie, wenn es am Sonntagnachmittag losgeht.
Vor einer Woche noch wähnte man sich in Hoffenheim auf dem aufsteigenden Ast nach einer weitgehend stabilen Phase mit Siegen bei Holstein Kiel und RSC Anderlecht sowie einem Remis gegen Eintracht Frankfurt. Doch dann kam der 1. FC Union und zertrat das Pflänzchen Hoffnung. 0:4, ein Debakel. Spätestens seit dem vergangenen Wochenende steht Trainer Christian Ilzer, dessen Bilanz sich mit wettbewerbsübergreifend drei Siegen, vier Unentschieden und neun Niederlagen verheerend liest, erneut unter Zugzwang.
Schlüsselduelle in den kommenden Wochen
Der Aufgabe in Bremen und die Woche darauf gegen den VfB Stuttgart folgen im März mit dem VfL Bochum (A), dem 1. FC Heidenheim (H), dem FC St. Pauli (A) und dem FC Augsburg (H) vier Partien gegen Teams, die von der individuellen Kaderqualität her deutlich schwächer einzuschätzen und dazu noch direkte Konkurrenten im Rennen um den Ligaerhalt sind. Klassische Sechs-Punkte-Spiele also. Klar ist: Ilzer muss punkten und am besten bis dahin schon gepunktet haben, sonst wird ihn auch die enge Grazer Verbindung zu Sportgeschäftsführer Andreas Schicker nicht retten. Wobei sich im Falle einer weiteren Negativspirale ohnehin noch weitere Fragen stellen würden.
Für den Moment ist das allerdings Konjunktiv. Damit kein Indikativ daraus wird, muss Ilzers Team endlich seine Mängel abstellen: Das augenscheinliche Flügelproblem, die offenen Schnittstellen in der Kette, die gerade bei gegnerischen Kontern klaffen, Unkonzentriertheiten wie Ballverluste ohne Not, wie sie etwa Tom Bischof gegen Union auffällig einstreute, die erstaunliche Konzentration in der Offensive auf Flanken. In dieser Kategorie ist die eigentlich als spielstark geltende TSG nämlich überraschenderweise mit 279 ligaweit Spitzenreiter – allerdings gelangen ihr erst zwei Tore per Kopf, was Platz 15 bedeutet.
Zur Unzeit kommen dann auch noch zahlreiche Ausfälle. Neben den bereits länger Verletzten wie Ihlas Bebou, Oliver Baumann, Umut Tohumcu und Haris Tabakovic sowie den Rekonvaleszenten wie Grischa Prömel und Ozan Kabak gesellten sich zuletzt auch noch Stammkräfte wie Valentin Gendrey oder Anton Stach, die die Defensive stabilisieren könnten, sowie Offensivleistungsträger Adam Hlozek zum Lazarett. Aktuell wirken die Vorzeichen also wirklich nur in der Theorie rosig.