Bei beiden Siegen der TSG unter Trainer Christian Ilzer traf der Tscheche doppelt – allerdings lagen zwischen den beiden Dreiern acht quälend lange Wochen mit neun sieglosen und für Hlozek torlosen Pflichtspielen.
Hoffenheims Rekordeinkauf zeigt sein enormes Potenzial
Zweimal hat die TSG unter ihrem neuen Trainer Christian Ilzer erst gewonnen. Zu beiden Erfolgen trug Adam Hlozek mit starken Leistungen wesentlich bei und legte jeweils mit Doppelpacks die Basis für den Erfolg. Doch nach seinem Doppelpack zu Ilzers Einstand beim 4:3 gegen Leipzig Ende November ließ der Tscheche am Samstag auch in Kiel zwei Tore folgen und legte auch mit der allerersten 1:0-Führung unter Ilzer die Basis für das dringend erforderliche Ausrufezeichen im Abstiegskampf.
„Dieser Erfolg ist unglaublich wichtig“, betonte Hlozek zum Abschluss einer denkwürdigen Woche im Kraichgau nach der fundamentalen Kritik von Superstar Andrej Kramaric. „Es war sehr wichtig, in der Kabine zu sprechen, was das Problem ist, warum wir so schlecht spielen. Das bleibt aber intern“, so der 22-Jährige, „ich bin sehr froh über diesen Sieg, wir haben es auf dem Platz gezeigt, so müssen wir weitermachen.“
Nur ein Befreiungsschlag – oder mehr?
Ein weiterer Misserfolg hätte die angeschlagene TSG tief in den Abstiegssog gezogen und auch den angezählten Ilzer in Bedrängnis und Erklärungsnot gebracht. „Wir wussten, dass das ein sehr schwieriges Spiel wird. Kiel hat gegen Borussia Dortmund gezeigt, was sie für Qualitäten haben. Wir haben sehr gut gespielt. Wir haben füreinander gekämpft. Den Sieg haben wir uns heute gemeinsam verdient“, freute sich Hlozek, der für die Hoffenheimer Rekordbasisablöse von 18 Millionen Euro im Sommer mit ganz anderen Ambitionen vom Meister und Pokalsieger Leverkusen geholt worden war.
Immer wieder ließ der Angreifer dabei sein enormes Potenzial aufblitzen, traf auch in der Europa League gegen Kiew (2:0) doppelt, musste aber auch in dieser unruhigen Hoffenheimer Spielzeit persönlich lange Durststrecken und tiefe Leistungslöcher überwinden.
Ob der Hoffnungsschimmer in Kiel nun eine nachhaltige Wende auch für Hlozek bedeutet oder erneut nur ein Strohfeuer bleibt, muss sich zeigen. Dabei scheint dieser Spieler wie gemacht für die von Ilzer angestrebte Spielweise, die mit hohem Anlaufen, Gegenpressing und schnellem Umschalten für viele Offensivaktionen sorgen soll.
Hlozek bringt mit seiner Handlungsschnelligkeit, seiner mit beiden Füßen nahezu gleich starken Abschlussstärke und seinem Riecher im gegnerischen Strafraum alles mit, um regelmäßig ein entscheidender Faktor zu sein. Doch dafür muss sich auch die TSG als Team finden und festigen, dieser Weg ist noch lange nicht abgeschlossen und wird nun in der Europa League gegen Tottenham und in Anderlecht ebenso auf die Probe gestellt wie in der Liga gegen Frankfurt und in Hlozeks vormaliger Heimat in Leverkusen.