In Frankfurt spielt der VfL nach Einschätzung seines Trainers ein Stück weit auch gegen sein eigenes Vorbild. Mit viel Selbstvertrauen und einem kurz vor Transferschluss ausgewogenen Kader…
Wolfsburg: Eintracht als Vorbild für den VfL-Coach
Er wisse, dass mit der Eintracht ein starker Gegner auf sein Team wartet. „In Frankfurt haben nicht so viele Mannschaften etwas mitgenommen“, so Ralph Hasenhüttl vor dem nächsten Bundesligaspiel der Wolfsburger am Sonntag. „Aber wir wissen auch, dass wir es auswärts nicht so schlecht gemacht haben in dieser Saison. Wir sind nicht so angenehm zu bespielen für eine Heimmannschaft.“
Beim Vergleich mit den Hessen kann sich der VfL-Trainer einen kritischen Blick zurück auf die Vergangenheit seines jetzigen Klubs nicht ersparen. „Ich glaube, dass sie dort in den letzten Jahren sehr viel richtig gemacht haben. Das ist vielleicht etwas, was hier nicht so passiert ist.“ Er, Hasenhüttl, könne allerdings nur für die Zeit reden, in der er in Niedersachsen die Verantwortung trägt. Und in dieser Zeit habe ich das Gefühl, dass wie die Lücke nach vorne ein bisschen geschlossen haben.“
Bereits im Hinspiel sei man trotz der 1:2-Niederlage die bessere Mannschaft gewesen. „Trotzdem haben wir nach hinten heraus die Qualitäten des Gegners zu spüren bekommen.“ Rund ein Jahr habe die Eintracht für ihre Abläufe und Automatismen, die sie heute auszeichneten, gebraucht. Hasenhüttl sieht das in Richtung seines Kollegen Dino Toppmöller als vorbildlich an: „Da sieht man, was daraus entstehen kann, wenn man einem Trainer Zeit gibt. Oft ist es das Problem in unserem Geschäft, dass man diese Geduld nicht aufbringt und aufgrund einer übertriebenen Erwartungshaltung die Zusammenarbeit früher beendet als dass sie Früchte tragen kann.“
Roerslev als gute Ergänzung
Abgänge seien derweil kurz vor dem Schließen des Transferfensters nach Baku und Cedric Zesiger (Augsburg) in Wolfsburg kaum mehr zu erwarten und auch nicht gewünscht. „Grundsätzlich sind wir nicht mehr so erpicht, jemanden wegzugeben. Wir haben einen Kader, der über eine ordentliche Breite verfügt. Wir sehen uns vorne, aber auch auf den anderen Positionen gut gewappnet und haben kaum Verletzte“, zeigt sich der 57-Jährige mit seinem vorhandenen Spielerkreis, mit dem er in den Rest der Saison gehen will, zufrieden.
Zumal Mads Roerslev (25) auf der rechten Seite offensiv wie defensiv als ein möglicher Ersatz für Ridle Baku (zu RB Leipzig) gerade noch hinzugekommen ist. „Er ist ein sehr guter Spieler mit Qualität und eine gute Ergänzung für uns auf dieser Position“, freut sich Hasenhüttl über den weiteren Dänen in seinen Reihen. „Es ist wichtig, dass wir ihn schnellstmöglich auf den Wissensstand bringen, sodass er taktisch die Dinge umsetzen kann, die wir brauchen. Mit der Spielintelligenz, die er mitbringt, wird er schnell eine Option sein.“ Ob schon gegen Frankfurt, ließ der Coach offen.
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Bialek läuft wieder
Zum Personal: Bartosz Bialek befindet sich nach seinem Kreuzbandriss wieder im leichten Lauftraining, aber noch am Anfang eines möglichen Comebacks. „Wir müssen ihm Zeit geben und mit dem Rehabetrieb so weit kommen, dass er wieder auf dem Platz stehen und mit uns trainieren kann“, so Hasenhüttl über den Polen. Einen wesentlichen Schritt weiter ist Bialeks Landsmann Jakub Kaminski, der nach seiner Fußprellung wieder mitwirkt. Somit bleiben als weitere Langzeitverletzte nur noch Rogerio (Knie), Lovro Majer (Sprunggelenk) und Kevin Paredes (Mittelfuß) vorerst außen vor.