Grillitsch muss sich entscheiden 

 

Die neue sportliche Leitung um Trainer Ilzer und Sportgeschäftsführer Schicker hatten ihrem Landsmann beizeiten geraten, sich neu zu orientieren. Nach kicker-Informationen zeigen mehrere Bundesligisten konkretes Interesse an dem 29-Jährigen.

Österreicher in Hoffenheim ohne Perspektive

Gleich nach seinem Amtsantritt hatte der aus Graz geholte neue Hoffenheimer Cheftrainer Christian Ilzer seinem Landsmann Florian Grillitsch offenbart, dass dessen Spielart nicht so recht zu seinem angestrebten Stil passe und er deswegen in Hoffenheim vor einer schweren Zukunft stünde. In der Tat hat Grillitsch unter dem neuen Chefcoach auch noch kein einziges Pflichtspiel gemacht, was zunächst mal an einem Problem am Sprunggelenk lag, weswegen Grillitsch im alten Jahr nicht mehr eingreifen konnte.

Also feierte der Mittelfeldspieler am Montag sein verspätetes Debüt unter Ilzer, beim 3:1-Test gegen Augsburg durfte der Österreicher immerhin in der Startelf der vermeintlichen B-Elf ran. Es könnte aber auch der letzte Auftritt im Trikot der TSG gewesen sein. Denn an der Ausgangslage hat sich nichts verändert. Nach wie vor wäre Grillitsch aus Sicht von Ilzer wie der von Sportgeschäftsführer Andreas Schicker gut beraten, sich einen neuen Verein zu suchen.

Optionen im In- und Ausland

Die Sichtung der Marktlage läuft im Hintergrund auch auf Hochtouren. Nach kicker-Informationen haben sich auch aus der Bundesliga mehrere Klubs gemeldet, zwei haben offenkundig konkretes Interesse hinterlegt. Auch im Ausland gibt es Optionen. Derzeit prüft Grillitsch die Möglichkeiten, um die beste Lösung für diesen eigentlich nicht geplanten Karriereschritt zu finden.

Der 29-Jährige war schließlich zur TSG zurückgekehrt, um nach einem weniger erfolgreichen Abstecher in Amsterdam wieder seinen vormaligen Status und Ruf wiederzuerlangen. Und das, obwohl das Kapitel TSG eigentlich final abgeschlossen schien. Denn Hoffenheim hatte Grillitsch vor zweieinhalb Jahren den ersehnten Sprung zu einem internationalen Topklub verwehrt und ein Angebot des AC Mailand über knapp 10 Millionen Euro ausgeschlagen. Zehn Monate Später hatte Grillitsch die TSG dann ablösefrei verlassen, aber erst spät bei der damals von Hoffenheims Ex-Coach Alfred Schreuder trainierten Ajax angeheuert.

Der Mittelfeldspieler hatte sich bei der TSG auch immer wieder auf die Rolle als Spieleröffner aus der Dreierkette heraus eingelassen. Im Sommer aber hatte der damalige Coach Pellegrino Matarazzo entschieden, Anton Stach diese Rolle zu übergeben und dafür Grillitsch wieder auf die Sechs vorzuziehen.

Es ist nicht von einem Schnellschuss auszugehen

Doch nach dem Trainerwechsel setzt Hoffenheim nun verstärkt auf sofortiges Umschalten, extrem kurze Ballbesitzzeiten und -phasen und weniger auf die strategischen und gestalterischen Vorzüge Grillitschs, der ein Spiel zwar lenken und verlagern kann, es aber nicht unbedingt beschleunigt.

Es ist eine sensible Entscheidung, schließlich ist Grillitsch mittlerweile 29 Jahre alt, der nächste Schritt sollte also auch wegen seiner Ambitionen in der österreichischen Nationalmannschaft mit Blick auf die WM passen. Deswegen ist nicht von einem Schnellschuss auszugehen, sondern von einer eher längeren Abwägungsphase. Immerhin darf Grillitsch angesichts der Umstände darauf hoffen, dass die TSG die finanziellen Hürden für den noch bis 2026 gebundenen Techniker in einer überschaubaren Höhe hält.

 

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