Gouweleeuw und das Flughafen-Problem 

 

Jeff Gouweleeuw hat beim FC Augsburg seit Januar 2016 alle Höhen und Tiefen erlebt. Aktuell stoppt den 33-jährigen Kapitän nicht mal ein Mittelhandbruch.

Kapitän spielt mit Platte und Schrauben

Mit 243 Bundesligaeinsätzen ist Jeff Gouweleeuw längst eine Institution beim FC Augsburg, nur Daniel Baier hat mit 274 mehr bestritten. Weil die Vertragsoption auf eine weitere Saison greifen dürfte, könnte der Niederländer 2025/26 zum Rekordspieler der Fuggerstädter aufsteigen, er zudem das Jahrzehnt beim FCA voll machen.

Dabei lässt er sich aktuell auch nicht von einem Bruch an der linken Mittelhand stoppen. Passiert ist Gouweleeuw das Malheur bereits zum Jahresauftakt gegen den VfB Stuttgart (0:1), als er kurz vor der Halbzeitpause unglücklich auf den Arm fiel. „Es war etwas kompliziert, weil ich anschließend in der englischen Woche weitergespielt habe“, erzählte er nach dem 2:1-Sieg gegen Heidenheim.

Ursprünglich wollten die Ärzte die Operation direkt nach Stuttgart vornehmen, Gouweleeuw aber wollte nicht pausieren, schaute stattdessen im Kalender, wann die nächste Länderspielpause ist. Doch Ende März wäre zu spät gewesen, der Bruch womöglich falsch zusammengewachsen. Also ließ er den Eingriff nach den Siegen bei Union und in Bremen (jeweils 2:0) ambulant vornehmen und stand gegen Heidenheim wieder auf dem Platz.

„Ich wollte unbedingt spielen“, erzählte er nach dem Sieg, die Manschette noch am Arm. Bei dem Eingriff wurden ihm eine Platte und zwei Schrauben eingesetzt.  Kommen die irgendwann wieder raus?  Ja, denn Gouweleeuw denkt pragmatisch: „Wenn ich am Flughafen durch die Kontrolle gehe, will ich nicht, dass es ständig piepst.“

„Mit der zweiten Halbzeit müssen wir kritisch umgehen“

Gouweleeuw hat es trotz des Bruchs geschafft, kein Spiel zu verpassen und die drei Siege auf dem Platz miterlebt, auch den in letzter Sekunde gegen Heidenheim. „Fußball ist manchmal verrückt. Ist man im Flow, hat man solche Situationen auf seiner Seite“, schätzte er den Lucky Punch realistisch ein.

Als Kapitän, Führungsspieler und wichtige Stimme intern und nach außen legt er auch den Finger in die kleine Leistungswunde. „Wir sind glücklich über den Sieg, müssen mit der zweiten Halbzeit aber trotzdem kritisch umgehen, weil wir die Kontrolle verloren haben. So ein Spiel kann man dann auch schnell verlieren.“ Beim Auswärtsspiel auf St. Pauli am Samstag steht die Siegesserie auf dem Prüfstand. Sie dauert an, seit dem Niederländer das Missgeschick passiert ist.

 

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