Kevin Stöger sicherte Gladbach mit seinem Tor zum 1:1-Endstand den Punkt gegen Borussia Dortmund. Darum hat der Startelf-Rückkehrer leistungsmäßig Luft nach oben.
Der Österreicher bietet die Garantie vom Punkt
Als jemand gesucht wurde, der die Verantwortung übernimmt, ließ sich Kevin Stöger nicht lange bitten. Der Österreicher schaute kurz in die Runde der etatmäßigen Gladbacher Strafstoßschützen wie Julian Weigl, Tim Kleindienst und Alassane Plea – da keiner der üblichen Verdächtigen darauf bestand, den Elfmeter auszuführen, nahm er sich der Sache an und versenkte die Kugel eiskalt im Dortmunder Tor. Stöger bietet ohnehin eine Garantie vom Punkt: Alle acht Bundesligaelfmeter (sieben für den VfL Bochum, einen für die Borussia) hat der 31-Jährige verwandelt. Stöger als „Mr. 100 Prozent“.
Von Perfektion war der Nationalspieler am Samstag dennoch ein gutes Stück entfernt, denn gerade auch ihm, dem technisch so feinen Fußballer, unterliefen ungewohnte Stock- und Abspielfehler. „Viele kleine unsaubere Aktionen“ sah Trainer Gerardo Seoane im Spiel der Borussia, „obwohl wir mit Kevin da normalerweise wenig Probleme haben, weil er technisch so ein starker Spieler ist.“ Speziell die Abläufe Richtung Dortmunder Tor konnten so nicht ineinandergreifen, viele Offensivansätze versandeten weit vor einem Abschluss. Stöger überzeugte den VfL-Coach gegen Dortmund dennoch. „Schade, dass er einige Situationen nicht besser ausgespielt hat. Aber er ist drangeblieben, hat auch gute Standards geschossen. Es war eine aufopfernde Leistung von ihm. Wir wissen, was wir an ihm haben., Schön, dass er Verantwortung übernimmt und den Elfmeter reinmacht.“
Stöger meldet sich im Kampf um die Startplätze zurück
Sechs Bundesligaspiele in Serie musste Stöger zuletzt von der Bank aus beginnen, eine ungewohnte Situation für ihn. Auf der Zehn bekam Alassane Plea den Vorzug, auf der linken Offensivseite Robin Hack. Wenn Stöger dann als Einwechselspieler auf den Platz durfte, führte sein risikobehaftetes Spiel zu auffällig vielen Fehlern. Die richtige Mischung macht’s, lautete der Ratschlag, den ihm die Verantwortlichen mit auf den Weg gaben. „Es ist nicht so einfach in so einer Phase, wenn du nicht viel spielst. Da stimmen vielleicht die einen oder anderen Abläufe nicht. Man will vielleicht auch ein bisschen zu viel“, sagte Stöger am Samstag. „Ich brenne extrem und arbeite weiter hart an mir. Ich hoffe, dass ich dem Team in der nächsten Zeit weiter so helfen kann wie heute.“
Am Samstag wartet gegen Holstein Kiel gleich wieder ein Heimspiel auf die Fohlenelf. Man darf gespannt sein, für welches Personal sich Seoane bei der Besetzung der Offensive entscheidet. Stöger hat jedenfalls Argumente vorgebracht, auch dieses Spiel wieder mit ihm in der Startelf anzugehen.