Freiburger Serie gestoppt: „Mit der Leistung war nicht mehr drin“ 

 

Im fünften Spiel in Serie wahrt der SC Freiburg seine weiße Weste, gewinnt aber erstmals nicht. In der Offensive läuft beim 0:0 in Augsburg ganz anders als in der Vorwoche nämlich nicht viel zusammen – zum Ärger eines Neuzugangs.

Die Null steht weiter – diesmal aber auch vorne

Stünde Berufsskeptiker Christian Streich noch beim SC Freiburg an der Seitenlinie, hätte er mit dem Schlusspfiff am Sonntagabend in Augsburg vermutlich sichtbar aufgeatmet. Das 0:0 sicherte dem Sport-Club die 40-Punkte-Marke. Jegliche Abstiegssorgen sind den Fußballgesetzen nach aus dem Breisgau verflogen.

Tatsächlich spielt die Truppe von Julian Schuster in dieser Saison ja um den Startplatz in der Champions League – auch wenn sie das öffentlich (noch) nicht zugeben wollen. Das Remis nach vier Siegen in Serie verhinderte vorerst, dass der SC mit dem Drittplatzierten Eintracht Frankfurt gleichzog. Nach den drei Minimalismus-1:0-Siegen hätten sich die Akteure lieber den ein oder anderen Treffer vom 5:0 in der Vorwoche über Werder Bremen aufgespart, in Augsburg lief in der Offensive nämlich nur wenig zusammen.

„Wir haben es ein Stück weit versäumt, eben nochmal präziser, nochmal genauer zu sein, um uns dann noch mehr Torchancen herauszuspielen. Das haben wir nicht geschafft, aus unterschiedlichen Gründen“, resümierte Schuster. „Deshalb hatten wir nur eine sehr große Chance.“ Mit der hätte Winterneuzugang Niklas Beste seinen Premierentreffer im Freiburger Dress erzielen können, als er nach schönem Pass von Merlin Röhl im Eins-gegen-eins an Finn Dahmen scheiterte: „Den muss ich machen, das weiß ich selbst. Mich ärgert es extrem. Das wird mich heute Nacht noch in den Schlaf begleiten“, sagte Beste direkt nach Schlusspfiff am DAZN-Mikrofon.

Golz-Rekord wackelt

Doch nicht nur Dahmen hielt die Null, auch Noah Atubolu wahrte im fünften Spiel nacheinander die weiße Weste und ist nur noch 20 Minuten vom Freiburger Bundesliga-Rekord entfernt, den Richard Golz in der Saison 2000/01 mit 510 Minuten ohne Gegentor aufstellte. Am Sonntag hielt diese Serie aber nur dank der gütigen Mithilfe des Aluminiums stand. In der ersten Hälfte schloss Frank Onyeka aus 16 Metern wuchtig ab. Atubolu lenkte den Ball mit einer starken Reaktion noch an die Unterkante der Querlatte.

Noch brenzliger wurde es wenige Sekunden vor Abpfiff, als Steve Mounié per Volleyabnahme aus sechs Metern erneut das Aluminium traf. „Da hatte ich ein bisschen Glück“, gab Atubolu zu. „Den Ball habe ich kaum noch gesehen. Und dann ist er, Gott sei Dank, an den Pfosten gegangen.“

Keine Selbstverständlichkeiten

All das führte unterm Strich dazu, dass Schuster konstatierte: „Mit der Leistung dann war dann auch nicht mehr drin. Ich denke, dann müssen wir mit dem Punkt heute leben.“ Der 39-Jährige versuchte, in seinem Fazit aber das Positive herauszuheben: „Wir haben wieder zu null gespielt, bei einem Gegner, der sehr stark ist im Moment. Das ist keine Selbstverständlichkeit.“

Keine Selbstverständlichkeit ist es auch, dass der SC Freiburg am kommenden Wochenende RB Leipzig empfängt – und die Sachsen in der Rolle des Verfolgers sind. Ein Freiburger Sieg würde den Vorsprung auf fünf Punkte ausbauen. „Ich glaube, es gibt schlimmere Situationen. Wir gehen das Spiel genauso an. Vollgas voraus und wir wollen auf jeden Fall gewinnen“, kündigte Atubolu an.

 

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