Essende: Arbeit am Instinkt und Selbstvertrauen 

 

Samuel Essende hat beim FC Augsburg in Ansätzen gezeigt, was er kann. Doch es muss mehr kommen, will er im Saisonendspurt seinen Platz behaupten. Vor allem dann, wenn Mergim Berisha fit ist.

Der Stürmer trifft zu selten

Nach einer Stunde endete Samuel Essendes Arbeitstag gegen RB Leipzig. Wie zuletzt häufig, brachte Jess Thorup mit Phillip Tietz den Joker, setzte der Trainer für die letzte halbe Stunde auf Frische im Angriff – allerdings ebenso ohne Ertrag wie zuvor mit dem Nationalstürmer der Demokratischen Republik Kongo.

Der 27-Jährige, den zu Saisonbeginn eine Unbeherrschtheit und die folgende Rote Karte bremste, steht nach 20 Bundesligaeinsätzen bei fünf Toren und drei Assists. Im Vergleich zu seinen beiden bisherigen Konkurrenten Tietz und Steve Mounié bringt er am meisten Potenzial mit, aber beim neutralen Beobachter auch irgendwie das Gefühl, dass da noch mehr ginge.

Essende bringt Körperlichkeit und Wucht ins Spiel, zeigt zwischendurch auch seine Abschlussstärke. Zu oft jedoch fehlt der Ertrag wie beim 0:0 gegen die Sachsen am vergangenen Freitag. „In den ersten 15 Minuten hat er mir nicht gefallen. Wenn der Gegner eng an ihm dran war, hat er echt Mühe gehabt. Nachher hat er sich gut reingearbeitet“, urteilte Marinko Jurendic.

Jurendic ist überzeugt, dass Tore kommen werden

Der Sportdirektor verwies zudem auf fehlendes Glück, als der Abpraller nach Alexis Claude-Maurices abgewehrtem Schuss eben nicht bei Essende landete, sondern einen halben Meter daneben. „Es geht darum, dass er am Instinkt und Selbstvertrauen arbeitet. Dann bin ich überzeugt, dass Samuel wieder seine Tore schießen wird.“

Seit dem 13. Spieltag, als er beim 2:2 in Frankfurt traf, sticht hier jedoch nur Essendes Doppelpack beim 2:0-Sieg in Bremen heraus, in den anderen acht Partien traf er nicht, legte immerhin zwei Tore auf. „Tore und Assists helfen. Wir messen Samuel nicht nur an seinen Toren, es geht auch um Präsenz, seine Robustheit als Zielspieler“, erklärt Jurendic und attestiert seinem Einkauf viele Tiefenläufe, insgesamt „eine stabile Leistung“.

Der Sportdirektor, früher selber ein Stürmer, empfiehlt Vertrauen in die Abläufe, dazu führt er das Einspielen mit immer neuen Spielertypen hinter Essende an. Mal Mert Kömür, mal Fredrik Jensen, davor oft Elvis Rexhbecaj, Arne Maier. Doch am Ende helfen nur Scorerpunkte.  „Am Ende steigt dein Standing in der Mannschaft mit Toren“, weiß auch Jurendic. „Je mehr Tore du schießst, desto mehr kommst du in den Flow und steigt das Selbstvertrauen.“

Zumal Essende stärkere Konkurrenz als Tietz und Mounié bekommen wird, sobald Leihstürmer Mergim Berisha eine Oberschenkelverletzung auskuriert hat. Berisha hat beim FC Augsburg vor seinem Abschied nach Hoffenheim schon bewiesen, dass er Tore schießen kann und ist sicher nicht zurückgekehrt, um auf der Bank zu sitzen.

 

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