Die „wilde Phase“: Wo Hecking ansetzen muss 

 

Als einziges Team wartet der VfL Bochum in der aktuellen Saison noch auf den ersten Auswärtspunkt. An den nächsten Gegner aber hat der Tabellenletzte gute Erinnerungen.

Bochums gute Erinnerungen an die Alte Försterei

Saisonübergreifend verlor der VfL die jüngsten acht Auswärtsspiele allesamt. Der Vereins-Negativrekord aus der Saison 2004/05, als der VfL neun Pleiten in der Fremde hintereinander kassierte, kann damit nun an der Alten Försterei eingestellt werden.

Aber: Genau dort holte Bochum seine letzten Auswärtspunkte, nämlich am 32. Spieltag der vorigen Saison, als der VfL mit dem viel umjubelten 4:3 in Köpenick einen eminent wichtigen Sieg im Abstiegskampf einfuhr. Schon zur Pause führten die Gäste mit 3:0, mussten am Ende noch zittern, brachten den Vorsprung dann aber knapp ins Ziel.

Vier Tore innerhalb von 90 Minuten, davon ist der VfL angesichts großer Harmlosigkeit in der Offensive weit entfernt. Zu besichtigen war dies auch zuletzt gegen Werder Bremen, als der Tabellenletzte an der Castroper Straße mit 0:1 unterlag und in der gesamten Partie gerade mal zwei Torchancen herausspielte.

Besonders missfallen hatte Trainer Dieter Hecking gegen Werder die Schlussphase, als der VfL nach dem Bremer Treffer ziemlich kopflos wurde, ungestüm anrannte, sehr ungeordnet. Eine „wilde Phase“, wie der Trainer Routinier monierte; auch hier muss er natürlich ansetzen.

„Es war sicherlich ein Problem, dass wir nach dem Gegentor so unruhig geworden sind.“ (Dieter Hecking)

Zu sehen war, wie ein einziges Gegentor den Spielern zusetzte und über weite Strecken jegliche Ordnung verloren ging. „Es war sicherlich ein Problem, dass wir nach dem Gegentor so unruhig geworden sind“, so Hecking. „Es wurde dann zu ungenau.“

„Wir brauchen Tore“

Sein Ansatz: „Wir müssen die Positionen besser besetzt halten, die Ballsicherheit beibehalten. Der letzte Pass muss besser gespielt werden.“ Konkret und auf den Punkt gebracht: „Wir brauchen Tore.“

Leichter gesagt, als getan. Deutlich stabiler ist der VfL unter Hecking geworden, auf dem Weg nach vorne aber fehlt es weiter an Kreativität. Kein anderer Klub spielte an den ersten 13 Spieltagen so wenige Torchancen heraus wie der VfL, torgefährliche Offensivspieler fehlen überdies.

Umso wichtiger wäre es, wenn Myron Boadu wieder eingreifen könnte, der nach seiner Schambeinreizung weiter Fortschritte macht. Aber noch ist unklar, ob der Stürmer gegen Union dabei sein wird.

Am Freitag, so Hecking, werde entschieden, ob es bei dem Niederländer schon reicht. Seine Bedenken: „Wir müssen natürlich auf Top-Niveau sein, auch läuferisch, um etwas etwas zu holen“- und gerade hier hat Boadu natürlich noch einen gewissen Rückstand.

Fraglich ist auch noch, ob Vorkämpfer Matus Bero wieder zur Startelf gehört, der zu Wochenbeginn mit Fieber pausieren musste. Der Slowake wird zur Reisegruppe gehören, aber „auch bei ihm“, so Hecking, „müssen wir schauen, ob die Kraft reicht.“

Noch kein einziges Kopfballtor

Nicht nur nach Punkten und Torchancen übrigens ist der VfL das Schlusslicht der Liga, sondern ganz speziell auch mit Blick auf Kopfballtore. Denn als einziges Team erzielte der VfL in dieser Saison noch kein Tor per Kopf.

Der bislang letzte Kopfballtreffer gelang dem VfL am 32. Spieltag der Vorsaison durch Philipp Hofmann – passenderweise beim viel besungenen 4:3 an der Alten Försterei.

 

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