Deshalb ist Augsburg für Blessin und St. Pauli ein Gradmesser 

 

Der Start in die zweite Halbserie ist geglückt. Mit zwei sechs Punkten und 5:0 Toren führt der FC St. Pauli die Rückrundentabelle an, weil er mit Heidenheim (2:0) und Union Berlin (3:0) jene Gegner geschlagen hat, gegen die er in der Hinserie Lehrgeld bezahlt hat. In diese Kategorie gehört auch das Hinspiel gegen Augsburg.

Der Aufsteiger will so sein wie der kommende Gegner

Das 1:3 in der Fuggerstadt hatte beim FC St. Pauli Narben hinterlassen. Weil es den Schlusspunkt hinter einen Saisonstart markiert hatte, in dem sich der Neuling im Vorfeld Zählbares ausgerechnet hatte, stattdessen aber null Punkte nach drei Partien standen. Klar ist: Bei der Neuauflage gegen den FCA soll die komplette Trendumkehr vollzogen werden und für Alexander Blessin ist genau dieser Gegner ein geeigneter Gradmesser, die jüngste Entwicklung zu bestätigen.

„Wir haben im Hinspiel kein gutes Spiel gemacht. Wir haben gegen Augsburg etwas gutzumachen, weil sie uns den Schneid abgekauft haben.“ Ein Umstand, der den Trainer seinerzeit besonders geschmerzt hat. Denn: Unangenehm und wie er es zu Saisonbeginn immer wieder gepredigt hat „eklig“ zu sein, sollte ein Attribut des FC St. Pauli werden, und in Augsburg war seine Mannschaft davon weiter entfernt als in den meisten anderen Begegnungen.

Ein Sieg könnte ein großer Schritt zum Klassenerhalt sein

Deshalb sagt er jetzt: „Gerade gegen solche Mannschaften, die mit einer hohen Intensität spielen und zweikampfstark sind, müssen wir an unsere Grenzen gehen. Im direkten Duell werden wir sehen, ob wir einen Schritt nach vorn gemacht haben.“

Klar ist: Wird am Samstag der nächste Beweis für einen Fortschritt erbracht, winkt St. Pauli auch der nächste große Schritt in der Tabelle. Durch den Traumstart in die Rückrunde beträgt der Vorsprung auf den Relegationsrang aktuell sechs Punkte. Ein Grund für die Entwicklung: Die personelle Situation hat sich durch Rückkehrer aus Verletzungen und gezielte Winter-Transfers signifikant erhöht. James Sands ist im zentralen Mittelfeld an der Seite von Jackson Irvine mit seiner Mischung aus Resolutheit und Ruhe ein Gewinn, Noah Weißhaupt auf dem Flügel ebenso.

Konkurrenzkampf hebt die Leistung

Der jüngste Neuling, Innenverteidiger-Leihgabe Siebe van der Heyden soll eine ähnliche Rolle einnehmen. „Jeder merkt, dass er Vollgas geben muss“, sagt Blessin, „genau diese Situation wollten wir.“ Und die Konkurrenzsituation könnte sich weiter verschärfen. In dieser Woche hat Connor Metcalfe, seit September mit Adduktorenproblemen im Krankenstand, erste Teile des Mannschaftstrainings bestritten.

„Das“, verrät der Coach, „ist von der Mannschaft beklatscht worden. Es ist schön, dass er den nächsten Schritt gemacht hat. Aber wir werden keinen Druck ausüben.“ Die aktuelle personelle Situation erlaubt Geduld im Umgang mit den Rückkehrern. Und gegen Augsburg winkt zudem die Aussicht, auch die Situation im Abstiegskampf ganz entscheidend zu beruhigen.

 

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